DOWNFALL OF GAIA: Aeon Unveils The Thrones Of Decay

Erschöpfend und alles andere als leichte Kost: DOWNFALL OF GAIAs drittes Album ist geradezu brillant.

Unbeirrbar und doch mit weit geöffneten Augen sind DOWNFALL OF GAIA schon seit jeher. Suffocating In The Swarm Of Cranes überrascht mich nach wie vor immer aufs Neue, ihr neues Album Aeon Unveils The Thrones Of Decay schlägt in dieselbe Kerbe, ist aber besser komponiert und gleichzeitig impulsiver. Eben ein konsequenter Schritt nach vorne, komplexer und doch zugänglicher. Hier wird die ganz natürliche Entwicklung einer Band sichtbar, die in die letzten Jahren quasi pausenlos auf Tour war. Kurz: Eigentlich durften wir so eine Entwicklung von DOWNFALL OF GAIA auch erwarten.

Das dritte Album des US-amerikanisch-deutschen Post Black Metal-Ensembles zu verinnerlichen ist harte Arbeit. Die Riffs sind massiv, mal im Black Metal verwurzelt, dann wieder im Crust- und Hardcore. Dennoch wird keine Linie zwischen den beeinflussenden Genres gezogen, Aeon Unveils The Throne Of Decay ist dafür viel zu straff arrangiert. Die Heaviness wird durch das exzellente und kraftvolle Schlagzeugspiel des New Yorkers Michael Kadnar verstärkt, der niemals vergisst kreativ und komplex zu spielen. Allein schon diese Performance steigert DOWNFALL OF GAIAs Intensität erheblich. Die Songaufbauten, die eingesetzten Dynamiken, das Songwriting sind so verflucht gut, dass in dieser Stunde die Gänsehaut nicht weichen will.

Carved Into Shadows ist vergleichsweise schleppend und voller Breaks, mutet an wie ein einziges Martyrium. In der beinahe zynischen Aura, die DOWNFALL OF GAIA auf Aeon Unveils The Thrones Of Decay umgibt, finden sich aber noch andere Elemente: Die bittere, traurige Leidenschaft von Of Stillness And Solitude und Whispers Of Aeon, die Wut von Darkness Inflames These Sapphire Eyes und To Carry Myself To The Grave machen aus diesem Album einen umfassenden Spießrutenlauf mit absolut katharsischer Wirkung. Auch wenn DOWNFALL OF GAIA keine simple Musik schreiben, so durchkomponiertes Material wie EMPEROR und deren Nachahmer bieten sie natürlich nicht. Es schwingt immer eine Spontaneität in der Musik mit, die den Hardcore und Crust-Wurzeln der Band zu verdanken ist. Ergo verlieren sich DOWNFALL OF GAIA auch nicht im typischen WOLVES IN THE THRONE ROOM-Worshipping ihrer Genrekollengen sondern schaffen eine eigenständige Vision zum Leben zu erwecken.

Die Performance der Musiker ist beachtlich, die Gitarren sägen versiert und leidenschaftlich, das Geschrei reicht von wütend bis verzweifelt, die rohe und authentische, aber massive Produktion vollendet dieses monströse Album. Zweifellos, DOWNFALL OF GAIAs drittes Album ist erschöpfend und alles andere als leichte Kost. Wer sich in dem Grenzgebiet aus Black Metal, Crust und Post Metal zu Hause fühlt, wird zurecht von diesem eklektischen Werk begeistert sein. Von TOMBS hätte man sich ein Album mit ähnlicher Durchschlagskraft, Intensität und Komplexität wie Aeon Unveils The Thrones Of Decay gewünscht, es wurde uns aber in Form von Savage Gold verweigert. Der Preis für das Gutmenschen-Black Metal-Album des Jahres geht somit eindeutig an DOWNFALL OF GAIA.

Veröffentlichungstermin: 7. November 2014

Spielzeit: 60:06 Min.

Line-Up:
Dominik Goncalves Dos Reis – Guitar, Vocals
Peter Wolff – Guitar, Vocals
Anton Lisovoj – Bass, Vocals
Michael Kadnar – Drums

Label: Metal Blade Records

Homepage: http://downfallofgaia.com/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/DownfallofGaia

Tracklist:
1. Darkness Inflames These Sapphire Eyes
2. Carved Into Shadows
3. Ascending The Throne
4. Of Stillness And Solitude
5. To Carry Myself To The Grave
6. Whispers Of Aeon
7. Excavated

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