DISASTER K.F.W.: Death Ritual

Kult ist was Anderes.

Eine kleine Vorbemerkung: Ich weiß, dass ich mit meinen 21 Lenzen wohl 15 Jahre unter dem Durchschnitt der Weimarer Kultmetaller DISASTER K.F.W. liege und dass diese Band für den Metal in der DDR viel geleistet hat, auch wenn Death Ritual das erste Album nach 18 Jahren Bandgeschichte darstellt. Ich stehe auf guten Death Metal und ich habe viele old-school Scheiben daheim, daher weiß ich wovon ich schreibe. Wenn mir Death Ritual also nicht zusagt, will ich keine Klagen hören! Aber jetzt, Ladies and Gentlemen: Go Trabi Go!

Denn was die Väter der APOKALYPTISCHEN REITER hier abliefern ist Trash in Reinkultur. Die Thüringer spielen holprigen Death Metal, der allein von seinem Kultpotential lebt und ehrlich gesagt haben die Musiker nicht sonderlich viel zu bieten. Schraddelriffs, bei denen sich nicht viel hängen bleibt und prolliges Gegrunze geben sich die Hand. Vielleicht macht auch der miese Sound, der leider gar nicht kultig, sondern einfach desaströs klingt, alles kaputt. Undifferenziert und platt klingt die Scheibe, bei der nicht mal die guten Stellen auch gut klingen. Dennoch wird das Album in der zweiten Hälfte besser, die melodischen Stellen werden mehr und die Songs nicht mehr ganz so chaotisch und unlogisch.

Drummer Skelleton, der einigen wohl durch DIE APOKALYPTISCHEN REITER bekannt sein dürfte, stellt jedoch eine gute Performance auf die Beine und schafft die oftmals unlogischen Breaks souverän. Dennoch schafft es jede zweite, frisch gegründetete Demo-Band mit Sicherheit, logischere und besser zündende Ideen zu verbraten als DISASTER K.F.W. in 18 Jahren. Mit höchst anspruchsvollen Botschaften a lá Fuck You & Die und sensiblen Auseinandersetzungen zum Thema Krieg in Todeskrieg verlieren DISASTER K.F.W. auch das letzte Fünkchen Charme.

Dieses Album braucht nur, wer das erste Album der APOKALYPTISCHEN REITER gut fand und wer dringend wissen muss, wie wild es im Osten so abging. Alle anderen sollten sich das Geld sparen und mal was schönes essen gehen. Mahlzeit.

Veröffentlichungstermin: 20. Februar 2004

Spielzeit: 46:17 Min.

Line-Up:
Sören – Vocals

Hexer – Lead Guitars

Sepsis – Rhythm Guitars

Dima – Bass

Skelleton – Drums, Vocals

Label: Moonstorm Records

Homepage: http://www.disaster-kfw.de

Tracklist:
1. Intro

2. Death Ritual

3. Pfeiler (Requiem)

4. Todeskrieg

5. Killer

6. Fuck U & Die

7. Middletro

8. Hartlack

9. Battlefield

10. Bloodsucker

11. Reborn in Black

12. Fire

13. Doppelkorn

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