DEW-SCENTED: Icarus

Trotz komplettem Wechsel der Hintermannschaft ist es Leif Jensen gelungen, die Thrash-DNA von DEW-SCENTED zu konservieren und dem Bandschaffen einige neue Klassiker hinzuzufügen.

Höchststrafe für einen hingebungsvollen Bandkapitän: Die komplette Mannschaft meutert und verlässt das vermeintlich sinkende Schiff. Leif Jensen reagierte auf diesen Tiefpunkt in der 20-jährigen Geschichte von DEW-SCENTED auf die denkbar trotzigste Weise. Er heuerte eine neue Crew an und setzt nun mit Icarus Segel in Richtung Thrash-Olymp. Und gleich der Opener Sworn To Obey verleiht DEW-SCENTED jede Menge Rückenwind, steht er doch in der ehrwürdigen Tradition wuchtiger, direkter und doch abwechslungsreicher Thrash-Monster wie Hate Song von THE HAUNTED, die die komplette Bandbreite zwischen Schreddergitarren, aggressivem Drumming und wütend stampfendem Mittelteil abdecken. Thrown To The Lions beweist im Anschluss, dass sich die neuen Adjudanten auch mit eingängigen Metal-Refrains auskennen, die bei jedem Festival für gereckte Fäuste und lautes Mitbrüllen sorgen dürften. Leider flaut Icarus anschließend trotz weiterhin hohem Energielevel etwas ab, da die großen Höhepunkte im weiteren Verlauf rarer gesät sind und zu häufig am Langzeitgedächtnis des Hörers vorbeikloppen. Erst die prägnanten Riffs von The Fall Of Man sorgen wieder für Aufhorchen, gerade rechtzeitig, bevor Dan Swanö auf Reawakening einen Gastauftritt hinlegt, der gut zu melodisch angehauchten Midtempo-Riffs und Deathmetal-Doublebass passt. Am besten klingt Icarus jedoch, wenn es der neuen Hintermannschaft gelingt, DEW-SCENTED-typisch in Hochgeschwindigkeit klassische Thrashriffs und tighte Ballerdrums rauszuhauen. Dass es Leif Jensen gelungen ist, unter diesen Bedingungen die DEW-SCENTED-DNA weiterhin zu konservieren und mit den erwähnten Höhepunkten sogar neue Bandklassiker zu erschaffen, dürfte die größte Leistung von Icarus darstellen. Es bleibt ihm zu wünschen, dass er jetzt Mitmusiker in seinem Rücken weiß, die mit ihm für weitere DEW-SCENTED-Erfolge durch dick und dünn gehen.

Veröffentlichungstermin: 27.07.2012

Spielzeit: 43:12 Min.

Line-Up:

Leif Jensen – Gesang
Rory Hansen – Gitarre
Marvin Vriesde – Gitarre
Joost van der Graaf – Bass
Koen Herfst – Schlagzeug

Produziert von Jörg Uken
Label: Metal Blade

Homepage: http://www.dew-scented.net

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/dewscented

Tracklist:

1. Hubris
2. Sworn To Obey
3. Thrown To The Lions
4. Storm Within
5. Gleaming Like Silver
6. By My Own Hand
7. The Fall Of Man
8. Reawakening
9. Destined To Collapse
10. A Final Procession
11. Perpetuated
Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner