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DEVILDRIVER: The last kind Words

Alles drauf, was das Metaller-Herz begehrt – DAS wäre mal eine gute Konsens-Band! Klasse Platte!

Also mit einem Mega-Hit wie End of the Line beginnt das neue Werk von DEVILDRIVER ja nicht gerade. Im Gegenteil, der Opener Not all who wander are lost ist merkwürdig zerfahren und zu stark vom Schlagzeug dominiert. Die bange Frage drängt sich auf: Bleibt das jetzt so? Haben sie es nicht hingekriegt? Wieder große Erwartungen an eine moderne Metal-Band zerstört? – Dem Gehörnten sei Dank: Nein! Die Platte ist super! Trotzdem verstehe ich nicht, warum man den einzig schwachen Song einer Platte an den Anfang stellt. Gerade in Zeiten des Im Geschäft in die CD reinzappen ist das eher tödlich. Solltet ihr nur kurz reinhören wollen, bitte zum zweiten Titel Clouds over California weiter skippen oder am besten direkt zum dritten Bound by the Moon und ihr bekommt das geboten, was diese Band wirklich kann. Modernen Metal zwischen Death und Thrash, mal melodiös, mal mehr auffe Fresse, immer stark Rhytmus-orientiert und trotz aller Aggression und Schreierei sogar catchy. DEZ und seine Kollegen saugen alle Einflüsse der letzten 10 Jahre auf, picken sich die besten Stückchen raus und machen dann ihr eigenes Ding draus. Melodisches Riffing aus dem Schwedentod, Down-Beat-ähnliche, langsame Parts à la Metalcore und die Lehre des Groove nach MACHINE HEAD. Und so steht traditionell angehauchtes Mid-Tempo (Monsters of the Deep) direkt neben SLIPKNOT-mäßigem Stampf-Rythmus-Geboller (Burning Sermon) – und es funktioniert!
Das Ganze garniert mit dicken Eiern und einem dicken Hals, gewürdigt mit einer angemessen tighten, aber nicht übertriebenen Produktion, auf der leider die Drums etwas zu stark im Vordergrund stehen, und man bekommt eine wirklich verdammt gute Platte. Eine, die es schafft, den Bogen von MEGADETH und KREATOR über PANTERA in die Moderne zu spannen, ohne auch nur im Geringsten zusammen gewürfelt oder gewollt zu klingen. Und das ist letzen Endes auch die große Stärke der Band, denn sie schafft es all dies zu einer großen, verdammt schweren und sehr homogenen Einheit zu verschmelzen und in sinnvolle und packende Arrangements zu gießen. Der Song regiert und nicht das Riff und bis auf den Opener verdient jeder der 11 Songs das Prädikat Besonders Bang-fähig. Die Platte ist durchgehend knallhart, ohne jemals in Extreme abzudriften, immer eingängig ohne cheesy zu werden und es gibt sowieso überhaupt nix zu nölen. DEVILDRIVER sollten mit ihren Fähigkeiten, viele verschiedene Einflüsse unter einen gutsitzenden Hut zu bringen eigentlich die Konsens-Band der Neuzeit sein und nicht irgendwelche verpickelten METALLICA-Nachspieler! Ich kann nur hoffen, das DEZ und seine Jungs mit dieser Platte endlich die Würdigung erfahren, sie sie verdienen. Diese Scheibe ist von (fast ganz) vorne bis hinten geiler Metal ohne Subgenre-Einengungen und da ist doch mal eine Leistung.
Und wer immer noch über die pseudo-unrühmliche Vergangenheit des Sängers die Nase rümpft, sollte spätestens nach dieser dritten Platte purer Aggression begriffen haben, dass diese Band verdammt modernen und echten Metal macht, wie er heute sein muss.

Veröffentlichungstermin: 15.06.2007

Spielzeit: 45.39 Min.

Line-Up:
Dez Fafara – Vocals
Mike Spreitzer – Guitar
Jeff Kendrick – Guitar
Jon Miller – Bass
John Boecklin – Drums

Produziert von Jason Suecof
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.devildriver.com/

Tracklist:
1. Not all who wander are lost
2. Clouds over California
3. Bound by the Moon
4. Horn of Betrayal
5. These fighting Words
6. Head on the Hertache (let them rot)
7. Burnung Sermon
8. Monsters of Death
9. Tirades of Truth
10.When summoned
11. The Axe shall fall

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