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DESPERADOS: The Dawn of Dying

Man kann natürlich nun ewig drüber streiten, ob es wirklich nötig ist, einen weiteren Musikstil mit einer Metal-Legierung zu veredeln. Die Desperados um Tom Angelripper bieten mit "Dawn of Dying" jedoch eine originelle Mischung aus Western und Metal.

Fremder! Für uns beide ist in dieser Stadt nicht genug Platz! Einer ist hier zuviel – und das bist DU!!… Entgegen aller Klischees kann aber auch im Wilden Westen etwas anderes als Baked Beans, ein Duell oder ein Galgen herauskommen, wenn sich eine Handvoll Männer zusammentun. Onkel Tom und Alex Kraft haben Metal und Western in eine alte, verbeulte Pfanne gefüllt, das ganze gut verrührt und über einem Lagerfeuer gekocht. Dabei ist zwar so manches angebrannt, im Großen und Ganzen ist “Dawn of Dying” jedoch eine wohlschmeckende Mischung geworden. Kann man ja auch erwarten, schließlich sind beide keine Greenhörner mehr.

Höhepunkte sind “My Gun and me”, mit ein paar Whiskeys (oder anderen Spirituosen) eine optimale Mid-Tempo-Mitgröhlnummer, die ziemlich viel Spaß macht. “Rattlesnake Shake” oder “Riders in the sky” (Coversong – kennt wohl wirklich jeder, wenn er es hört) sind Songs, die einfach mitreißen können.

DESPERADOS bieten mit “The Dawn Of Dying” eine originelle Genre-Mischung

Man kann natürlich nun ewig drüber streiten, ob es wirklich nötig ist, einen weiteren Musikstil mit einer Metal-Legierung zu veredeln. Die DESPERADOS bieten mit “The Dawn of Dying” jedoch eine originelle Mischung. Die Songs kommen einem alle irgendwie bekannt vor, die Grund-Western- und Blues-Themen sind zwar nicht innovativ, aber nett umgesetzt. Dennoch ist “The Dawn of Dying” kein x-beliebiger Soundtrack, dafür sorgen Tom Angelrippers unverwechselbare Stimme und die heftige Gitarrenarbeit von Alex Kraft. Lediglich die Hardrock-Western Ballade “Desperados” würde in einen Hochglanz-Western passen, und ist meiner Meinung nach schlicht überflüssig.

Das Problem an dem Album ist, dass es recht schnell langweilig wird. Die Eingängigkeit, die anfangs begeistert, erweist sich bald als Spaßbremse. “The Dawn of Dying” ist wohl keine Platte, die man sich stundenlang reinziehen kann – für einen netten Abend mit Chili con Carne, Whiskey und ein paar Freunden jedoch optimal.

Anscheinend wollen DESPERADOS bereits im Frühjahr auf Tour gehen und dabei “The Dawn of Dying” als eine Art Musical mit Kostümen mit einer aufwendigen Bühnendeko (Mikroständer aus Winchester-Gewehren) für Saloon-Feeling sorgen.

DESPERADOS “The Dawn Of Dying” Tracklist

The beginning
As a judgement (Morricone)
Homorrha of the plains
The dawn of dying
My gun and me
Gone with th ewind
Rattlesnake shake
(ghost) riders in the sky
devil’s horse
jumpin’ down the running train
dodge city
desperados
the end
oriental saloon

Line-Up:

Tom Angelripper – Gesang
Alex Kraft – Gitarre, Bass, Harminika, Banjo, mandoline
Olli Lampertsdörfer – Schlagzeug
Peter Knapp – Gesang
Volker Liebig – bass
Ferdy Doernberg – Piano, Dobro, Pedal- und Lap Steel, Akkordeon)

Spielzeit: 48:22

Label: Drakkar Records

VÖ: 6.3. 2000

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