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DEPRESSION / PAGANIZER: Unglaube / Split wide Open [Split]

"Back to the Future" ist was anderes – mit dieser Split geht es 15-20 Jahre zurück in eine Zeit, als brutale Musik noch schön stumpf, primitiv und nichts anderes war.

Back to the Future ist was anderes – mit dieser Split geht es 15-20 Jahre zurück in eine Zeit, als brutale Musik noch schön stumpf, primitiv und nichts anderes war. DEPRESSION sind immerhin nicht gerade als Innovateure bekannt, ebenso PAGANIZER, die ihre ersten morbiden Klänge seit nahezu vier Jahren erklingen lassen. Doch nach dieser knappen Stunde ist man froh, wieder im Jahr 2008 aufzuwachen. Zumindest ich.

Nein, schlecht ist diese Split nicht, nur etwas zu viel des Guten. 30 Minuten DEPRESSION ist schon harter Tobak. Obwohl sie deutlich besser sind, als das letzte Lebenszeichen, das ich von ihnen gehört habe. Grooviger bis flotter Death Metal mit Grindcore-Einschlag wird geboten. Extrem primitive, runtergestimmte Riffs, die allerdings irgendwie ziemlich geil sind treffen auf schnörkelloses Drumming und tiefes Gegrunze. Das klingt, ähem, entsprechend frisch und neu, aber macht trotzdem Spaß, da zumindest Geschwindigkeiten variiert werden. Generell, Unglaube ist erstaunlich abwechslungsreich. Auch, wenn sie ziemlich mies sind, in On the Edge gibt es sogar Melodien zu hören. Größtenteils ist DEPRESSION eine wiederum schrullige, aber unterhaltsame Angelegenheit geglückt, die wie für die Band typisch, ziemlich anstrengend ist. Vor allem, wenn das extrem hohe Gekeife einsetzt, das zum Glück nur in wenigen Stücken vorkommt. Immerhin haben sich ein paar, sagen wir Hits, eingeschlichen, so dass Freunde von grobmotorischem Geknüppel auf jeden Fall ihre Freude haben werden.

PAGANIZER haben mit ihren letzten beiden Alben Murder Death Kill und No Divine Rapture bei mir voll ins Schwarze getroffen, im Vergleich dazu bietet der Beitrag auf Split Wide Open eher halbgares Material. Der Opener This Place is Rot ist langweiliges Groove-Geriffe, das kurze Geprügel in Abortion Van ist belanglos. Ihre Form finden sie niemals gänzlich wieder, aber ab Gasmask Obsession wird es besser und PAGANIZER lassen die USA hinter sich und rotzen wie ihre alten schwedischen Vorbilder. Die Riffs treffen dennoch nicht so ins Schwarze wie auf ihren Vorgängeralben und generell verlieren die Songs schnell an Fahrt. Außerdem schade, dass die Seite von PAGANIZER mit ein paar unnötigen, unbetitelten Demo-Songs komplettiert wurde.

Mit einer Spieldauer von 50 Minuten ist diese Scheibe allerdings ziemlich üppig ausgefallen, außerdem gibt es noch zwei Videoclips darauf zu sehen. Den eher unfreiwillig komischen und morbiden Waldausflug Leichenduft von DEPRESSION, sowie das überraschend gute und fiese Video zu Gasmask Obsession. Trotzdem könnten gerade PAGANIZER-Fans eine herbe Enttäuschung erleben. Wer sich Death Metal-Fan der alten Schule schimpft, sollte sich diese Split zwar mal anhören, aber nicht allzu große Wunder erwarten.

Veröffentlichungstermin: 1. Februar 2008

Spielzeit: 49:20 Min.

Line-Up:
DEPRESSION:
Kai Sattelkau – Drums, Guitars, Screams
Marc Miekeley – Bass, Growls
Ron Sanders – Grunts and Shrieks

http://www.depression-grind.de

PAGANIZER:
Rogga – Vocals, Guitars
Patrick – Bass
Fiebig – Drums

http://www.paganizer.com

Label: Suffer Poductions

Tracklist:
DEPRESSION: Unglaube
1. Ain´t No Ordinary Brutality (Intro)
2. The Scent of Faded Memories
3. Howling at My Backdoor Pt. 2
4. Wipe You Off Life´s Plague
5. Modertau
6. Artefacted Irreligion
7. Manifesto of the Wind
8. On the Edge
9. Leech
10. Fallen from Grace
11. In the End…Unknowing
12. Oscar´s Job (Outro)

PAGANIZER: Split Wide Open
13. This Place is Rot
14. Abortion Von
15. Gasmask Obsession
16. Hell is Already Here
17. Grinded and Exiled v1.0
18. Fleshnaut v1.0
19. N.Y. Ripper
20. Untitled 1
21. Untitled 2
22. Untitled 3

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