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DEPRESSION: Dekade(nz)

Räudig, stumpf, monoton, DEPRESSION.

Nach über zwanzig Jahren dauerhaften Krachmachens gibt es eine Band, die scheinbar noch nicht viel gelernt hat. DEPRESSION sind schon irgendwie kultig-primitiv, aber andererseits ist es schon schlimm, dass nach drei Studioalben und dreizehn Splits immer noch jeder Song von maximal zwei Riffs und Geschwindigkeiten dominiert wird, vor allem wenn diese Nummern über vier Minuten lang sind. Klar, räudig und simpel brauchen wir es immer wieder mal, und einige Splitbeiträge von DEPRESSION sind auch recht erfrischend. Aber Dekade(nz) zeigt, dass Full-Length-Aben von DEPRESSION einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz gleich kommen. Fünfundvierzig Minuten dauert dieses Album, das zerbricht selbst den stärksten Geist. Anfangs ist es mit To All Whom It May Concern, Life Is, Honesty und dem etwas flotteren Sailor noch ganz unterhaltsam, ab dann wird es wirklich anstrengend dem stumpfen Gebolze zu folgen. Klar, DEPRESSION bleiben sich treu, ohne wenn und aber, aber bitte, seid ehrlich zu euch selbst. Wie oft habt ihr ihr hier enthaltene Riffs und Songs vorher schon wiedergekaut?
Trotzdem, irgendwie sind DEPRESSION einem doch sympathisch. Weil sie so stur ihren Weg weiter gehen und selbst dem verbohrtesten Gore-Grind-Typen ein Schlaflied singen. Okay, dass sie immer wieder Keyboards einsetzen, auch IN den Songs, egal wie sehr nach Plastik sie klingen, das zeigt, dass bei den drei Jungs aus Lüdenscheid wenigstens ein Wille da ist, etwas Abwechslung in ihre Musik zu bringen. Aber über dieses Embryonalstadium schaffen es die genrefremden Ideen nicht hinaus. Wäre Dekade(nz) wenigstens kurzweilig, dann könnte man über diese Schwächen hinweg sehen, aber dieses Album zieht sich wie Kaugummi. Fans der Band wird das alles kaum stören, aber jeder der Grindcore flott und gewitzt mag, sollte einen großen Bogen um DEPRESSION und ihr drittes Studioalbum machen.

Veröffentlichungstermin: 16. April 2010

Spielzeit: 45:01 Min.

Line-Up:
Ron Sanders – Guttural Grunts
Marc Miekeley – Growls, Bass
Kai Sattelkau – Drums, Guitar, Bass, Screams

Label: Bloodred Horizon Records

Homepage: http://www.depression-grind.de

MySpace: http://www.myspace.com/depressiongrind

Tracklist:
1. Under The Light Of A Fullmoon
2. To All Whom It May Concern
3. Grace To The World
4. Life Is…
5. The Sharpener
6. Breathe
7. Grave Robbers Robbed My Grave
8. Honesty
9. Sailor
10. In Death I Am Free
11. Drown In Silence
12. Erase The Disease
13. In Love (Grave)
14. Depressionen Part 3
15. Dekade(nz)

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