DEMONS & WIZARDS: Demons & Wizards

Die hohen Erwartungen, die an das Bandprojekt von Jon Schaffer und Hansi Kürsch gestellt wurden, konnten leider nicht erfüllt werden. DEMONS & WIZARDS bieten gradlinigen Power-Metal, der seine Höhen und Tiefen durchlebt, insgesamt aber aus dem gehobenen Mittelfeld nicht herauszukommen vermag.

Von dem Projekt DEMONS & WIZARDS hab ich mir mal wieder viel versprochen, denn eine Zusammenarbeit zwischen Jon Schaffer und Hansi Kürsch musste meiner Meinung nach einfach großartig werden. Leider sieht es so aus, als hätte ich mal wieder zu viel erwartet, denn vom Ergebnis dieser Allianz bin ich doch enttäuscht.

Dabei fällt es mir schwer, zu beschreiben, was diese Enttäuschung denn ausmacht. Hör’ ich mir die Gitarren an, so gibt’s nicht viel zu mäkeln, hör’ ich mir den Gesang an, ebensowenig. Doch irgendetwas fehlt mir.

Auf Überraschungen wartet man bei DEMONS & WIZARDS vergebens

Als ich zum ersten Mal die mächtigen Gitarren und die bombastischen Chöre des Intros zum Debütalbum zu hören bekam, wuchs die Spannung auf die Musik von DEMONS & WIZARDS in mir bis ins Unermessliche. Doch diese Spannung baute sich mit jedem Song mehr und mehr ab. Ich hätte einfach erwartet, dass die Kompositionen der “Band” interessanter und energiegeladener ausfallen würden. Für solch überdurchschnittliche Musiker entsprechen die geradlinigen Power-Metal-Songs aber eher dem Durchschnitt. Auf Überraschungen wartet man vergebens. Folkige Einflüsse wie bei “Fiddler on the Green” können zwar das ein oder andere Mal für Abwechslung sorgen, die zündenden Ideen bleiben jedoch zumeist aus.

Okay, ganz so negativ will ich mich gar nicht anhören. Ein Jon Schaffer schafft es genauso wie ein Hansi Kürsch, immer wieder Akzente zu setzen, doch können diese kein ganzes Album ausmachen, wenn die Songs an sich zu wenig bieten.

“Demons & Wizards” erlebt erst gegen Ende seinen größten Moment

Den größten Moment erlebt das Album eindeutig, wenn die ICED EARTH Seite der Band am deutlichsten durchschlägt: bei “My Last Sunrise”. Der letzte “echte” Song ist gleichzeitig mit Intro und Outro der düsterste des gesamten Albums und urplötzlich sehe ich am Ende des Albums meine Erwartungen erfüllt. Wäre dies der Anfang des Albums gewesen und hätte das gesamte Material auf diesem Song aufgebaut, so wäre mein Review sicher euphorischer ausgefallen.

Angesichts der vielen guten Scheiben, die derzeit im Umlauf sind, kann ich also für DEMONS & WIZARDS nicht wirklich eine Kaufempfehlung aussprechen. Allein um der Sammlerleidenschaft Willen werde wohl auch ich mir am 24. Januar die limitierte Edition dieses Albums inklusive Bonustrack anschaffen. Könnte mein Geldbeutel die Ausgabe derzeit aber nicht verkraften, so gäbe es sicher genug wichtigere metallische Anschaffungen.

Veröffentlichungstermin: 24.01.2000

Spielzeit: 50:52 Min.

Line-Up:

Jon Schaffer: Rhythm guitar, Bass
Hansi Kürsch: Vocals
Jim Morris: Lead guitar
Mark Prator: Drums

Produziert von Jim Morris
Label: Steamhammer

Homepage: http://www.icedearth.com/dw/

DEMONS & WIZARDS “Demons & Wizards” Tracklist

1. Rites of Passage
2. Heaven’s denied
3. Poor Man’s Crusade
4. Fiddler on the Green
5. Blood on my Hands
6. Path of Glory
7. Winter of Souls
8. The Whistler
9. Tear down the Walls
10. Gallows Pole
11. My Last Sunrise
12. Chant

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