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DELIGHT: Breaking ground

Wer sich sowieso jeden zweitklassigen Nachzügler des Gothic Metal-Genres in den Schrank stellt, der wird von "Breaking ground" definitiv begeistert sein. Aber auch, wer sich hier nur die wenigen Perlen rausfischt, macht bei DELIGHT nichts falsch.

Beim Gedanken an unseren Nachbarn Polen fällt mir neben ein paar extremen Acts wie VADER kaum eine Band ein, die einen bedeutenden Eindruck hinterlassen hat. Daher hab ich auch von DELIGHT nicht ganz so viel erwartet. Dass die Band zum Beispiel auf dem WAVE GOTIK-TREFFEN gespielt hat und dort den Preis als best unsigned act international bekam, macht dann aber doch neugierig. Eine gute Band oder doch nur ein weiterer austauschbarer Klon, der die üblichen Fragmente lieblos zusammenklaut?

Nun, klauen tun sie wie ein polnischer Autoreifenfan, aber lieblos? Nein, ganz klar nicht! Was die Band uns hier entgegendrückt ist absolut stark, macht verdammt viel Spaß und rockt die meisten Abziehbildbands der moderneren Gothic/Pop-meets Nu Rock-Welle locker an die Wand. Die Scheibe bietet fast Hit an Hit, die immer nahe an Bands wie LACUNA COIL, EXILIA (die aktuell geplante gemeinsame Tour mit den ItalienerInnen mussten DELIGHT krankheitsbedingt absagen), WITHIN TEMPTATION ohne Plüschfaktor und vor allem ganz viel EVANESCENCE liegen, aber alles zu einem gelungenen Paket zusammenfügen. Packende Grooves treffen auf eingängigste Melodien, die Band macht mächtig Druck und lässt kaum Platz für elfenhaftes Trallala, obwohl – eine zuckersüße Ballade wie Fire dürfte nicht nur bei den MTViva-Teenies für Herzschmerz sorgen. Ansonsten regiert meistens die erfreulich harte, tiefergelegte moderne Gothik Metal-Schiene mit popkompatiblen Melodien, vom Vorgängeralbum Anew findet man auch noch mal vier Songs wieder. Sleep with the light on und Every time bringen alles mit, um die Charts aufzurollen, da haben Roadrunner klar einen Glücksgriff gemacht, den man aufbauen und nicht nur schnell verbraten sollte. Der Sound von Rhys Fulber (FEAR FACTORY, FRONTLINE ASSEMBLY) bringt die Boxen ordentlich zum Kochen, lässt dabei aber ganz viel Raum für die wirklich schöne Stimme der knuffigen Frontfrau Paula. Klar, das haben wir alle schon mal gehört, aber fast immer viel, viel schlechter.

Wer sich sowieso jeden zweitklassigen Nachzügler dieser Musik in den Schrank stellt, der wird von Breaking ground definitiv begeistert sein. Aber auch, wer sich hier nur die wenigen Perlen rausfischt, macht bei DELIGHT nichts falsch.

Veröffentlichungstermin: 19.01.2007

Spielzeit: 43:40 Min.

Line-Up:
Paulina Paula Maslanka – Vocals
Jaroslaw Baran – Guitars, Piano, Programming
Grzegorz Gustof – Guitars
Marek Tkocz – Bass
Kuba Kubica – Synths
Ziemowit Rybarkiewicz – Drums

Produziert von Rhys Fulber
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.delight.art.pl

Email: delight333@gmail.com

Tracklist:
1. Divided
2. Sleep with the light on
3. In too deep
4. Reasons
5. Fire
6. Every time
7. Emotune
8. More
9. Juliet
10. All alone
11. Your name
12. Bare tree

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