Wie klingt einen Band, die vor rund fünfzehn Jahren als Death Metal-Act gegründet wurde? Entweder noch immer ähnlich wie in den Anfangstagen oder sie entwickelt sich weiter. Beim Stichwort Weiterentwicklung denken die meisten an eine radikale Wende. Dass es aber auch ganz anders klingen kann, zeigen DECEASED.
Das fünfte Album der Amis lässt die Wurzeln noch erkennen, doch von Death Metal kann man wirklich nicht mehr sprechen. “Superantural Addiction” ist wie auch der Vorgänger “Fearless Undead Machines” deutlich vom klassischen Heavy Metal inspiriert. Besonders die Gitarrenläufe erinnern ein um das andere Mal an IRON MAIDEN, dazwischen prügeln DECEASED immer mal wieder ordentlich drauflos, wie in “The Doll with the hideous spirit”. Der Gesang ist rau, die Texte sind aber noch gut zu verstehen, und vor allem das Schlagzeug ist abwechslungsreich und immer sauber auf den Punkt gebracht – was umso erstaunlicher ist, da für beides King Fowley verantwortlich ist.
Man hört, dass DECEASED eine Menge Erfahrung haben
Bei DECEASED wirkt nichts aufgesetzt, true oder verkrampft undergroundig – man hört einfach, dass die Band eine Menge Erfahrung hat. Es scheint so, als ob King Fowley und seine Mitstreiter einfach das kombinieren, was ihnen gefällt, und sich dabei weder um Schubladen noch um Trends kümmern.
Das Schöne an dieser Platte ist, dass sie sich absolut nicht totläuft. So war ich bei den ersten Durchläufen noch geneigt, zwei Titel als sehr gut (“The Premonition” und “The hanging Soldier”) zu bezeichnen, den Rest aber mit befriedigend abzuwerten, so sehe ich das Album jetzt als insgesamt gut gelungen an. “The Premonition” und “The hanging Soldier” sind noch immer meine Lieblingstracks, weil sie einfach am schnellsten ins Ohr gehen, doch auch die restlichen sechs Stücke überzeugen nach mehrfachem Anhören völlig.
DECEASED “Supernatural Addiction” Tracklist
The Premonition
Dark Chilling Heartbeat
Avery Familiar Stranger
Frozen Screams
The Doll With The Hideous Spirit
The Hanging Soldier
Chambers Of The Waiting Blind
Elly’s Dementia
Line-Up:
King Fowley – drums,vocals
Mark Adams – guitar
Mike Smith – guitar
Les Snyder –bass
Label: Relapse
VÖ: März 2000