DEATHTINY: …In The Dusk [Eigenproduktion]

70 Minuten Eigenproduktion – die deutsche Symphonic Gothic Metal-Combo will es wissen.

Symphonic Gothic Metal mit Sopranistin zu spielen, ist keineswegs ein leichtes Unterfangen. Speziell, wenn man am Anfang der Karriere steht, weder über das nötige finanzielle Polster verfügt, um eine makellose Produktion zu gewährleisten, noch den Zenit des eigenen Könnens erreicht hat. Die junge Band DEATHTINY nimmt die Herausforderung, in die Fußstapfen von NIGHTWISH und Co. zu treten, trotzdem an und liefert mit …In The Dusk ein Respekt abverlangendes Eigenproduktionsdebüt ab, das jedoch noch einige Missstimmigkeiten hervorruft.

Zur Musik im Allgemeinen ist zu sagen, dass DEATHTINY (zum Glück) viele Songs auf die gute Gitarrenarbeit aufbauen und der Stil somit eine Annäherung zum Genre des Melodic/Dark Metals sucht. Auch die vielen Gitarrensoli erfreuen den Hörer und erfrischen den Sound, ebenso wie überraschende Songelemente (etwa im jazzigen Eight-Shaped Path). Somit ein ganz klares Plus für die Gitarren und Akklamation für Dennis Buffing, der auch für die Produktion und die Growls und Grunts verantwortlich zeichnet.

Wenig Grund zum Jubeln hat der Hörer hingegen, wenn er sein Augenmerk auf das Keyboard legt. Und dabei muss er sich nicht einmal über die Maßen konzentrieren, drängt sich doch der allzu synthetische und billige Klang unnachgiebig und unangenehm in den Vordergrund, wann immer er einsetzt. Doch das Keyboard erhält prominente Unterstützung im Tadel, denn auch Sängerin Jana Lüdenbach hat sich die gesangliche Natürlichkeit nicht gerade mit Löffeln zugeführt. Zwar sind Sopranstimmen durchaus eine gängige Zutat der derzeitigen Metal-Szenerie, doch wenn diese derart erzwungen und krampfhaft aus der Kehle herausgepresst klingen, wie es auf …In The Dusk oftmals der Fall ist, dann entweicht ein Teil der Wertschätzung für diesen Gesangsstil im Heavy Metal.

DEATHTINY haben also in ambitionierter Art und Weise sämtliche Ideen ihres bisherigen Schaffens zusammengetragen, um daraus ein 70 Minuten schweres Bündel zu schnüren, das dem Hörer zwar Lob abverlangt, ihn jedoch stellenweise auch irritiert und langweilt. Doch es blitzen auch einige Highlights hervor – wie überraschende Songelemente und starke Gitarrensoli -, die Hoffnung machen. Feinschliff in Sachen Gesang, ein besserer Klang bezüglich Keyboard, eine kleine Wegkorrektur in puncto Stil, um der großartigen Gitarrenarbeit mehr Spielräume zu öffnen, und Abstandnahme von allzu fragwürdigen Coverversionen (Whenever, Wherever von SHAKIRA), könnte diesbezüglich karrierefördernd sein.

Zu bestellen ist die CD für einen Preis von 11,- Euro zuzüglich zwei Euro Porto auf der Homepage der Musiker. Dort gibt es im Übrigen auch einiges an Songmaterial zum Probehören.

Veröffentlichungstermin: 15.02.05

Spielzeit: 70:19 Min.

Line-Up:
Dennis Buffing – Guitars & Backing Vocals

Axel Greiner – Keyboards

Jan Jäckle – Drums

Jana Lüdenbach – Vocals

Produziert von Dennis Buffing

Homepage: http://www.deathtiny.de

Email: band@deathtiny.de

Tracklist:
1. Fading Lights

2. In The Dusk

3. Frozen World

4. Heaven & Lies

5. Another Fight

6. All The Same

7. Deaths Embrace

8. Arise From Death

9. Eight-Shaped Path

10. Suffering

11. Dreams & Shadows

12. Whenever, Wherever

13. The Way

14. Desperation

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner