DEATH ANGEL: The Art Of Dying

Durchgehend gut, streckenweise sehr gut, zu selten überragend.

14 Jahre Pause…Langersehntes Comeback-Album…Jetzt bei Nuclear Blast…80% des Original-Line-Ups…Grandiose Live-Shows im letzten Jahr…. Mit diesen Schlagwörtern fängt wohl jedes Review des neuen Werks von DEATH ANGEL an.

Ich möchte meine Kritik mit einer Frage beginnen: Was haben „The Art Of Dying“ und Michael Ballack gemeinsam? Die Antwort hierauf gibt es in den folgenden Zeilen.

Nach einem Intro legen die Jungs aus Frisco mit „Thrown To The Wolves“ los. In typischer Manier hört man harte Gitarrenriffs und intelligente Breaks an der richtigen Stelle. Mark Osegueada singt sich gewohnt souverän durch den Song und das Wasser im Munde läuft noch mehr zusammen. Ein gut gewählter Opener und wohl der beste Songs des Albums. Weiter geht’s mit „5 Steps Of Freedom“. Nicht mehr ganz so hart, etwas melodischer, schöner abwechslungsreicher Gesang, kurzer ruhiger Zwischenpart. Kurz: Ein Klassesong. „Thicker Than Blood“ geht dann knapp über 3 Minuten old-schoolig nach vorne. Das erste Viertel der CD ist erwartungsgemäß auf hohen Niveau und es scheint als könnten DEATH ANGEL die immens hohen Erwartungen erfüllen (übertreffen ist sowieso fast ausgeschlossen). Doch leider passiert dann das, was die Band bei ihrem letzten Werk “Act 3 nicht passiert ist. Es schleichen sich Songs ein, die „nur“ ok sind, die gefallen, aber nicht mehr begeistern. DEATH ANGEL gehören wohl zu den handvoll Bands die einfach keine richtig schlechten Songs schreiben können, aber auf „The Art Of Dying“ sind es einfach zu wenig richtig gute. Ich soll eine Setlist mit 15 Songs für die kommende Tour zusammenstellen? Gerne, ich denke aber von „The Art Of Dying“ werden höchstens 2 Songs auf meinem Zettel stehen. Oder liegt es daran, dass ich mit DEATH ANGEL gross geworden bin und hätte das Review lieber jemand schreiben sollen, der die ersten drei Scheiben der Band nicht kennt? Nein, es sind einfach einige Kleinigkeiten die mir nicht gefallen:

„The Devil Incernate“ mit seinem doomigen, langsamen Beginn langweilt sogar spätestens beim dritten Anhören. „Famine“ und „Land Of Blood“ sind Songs, die mir einfach zu normal sind. Bei ihrem letzten Werk war es die Abwechslung die dieses Werk zu einem Meisterwerk werden lies. Und genau diese Abwechslung vermisse ich etwas. Zum Abschluss gibt es mit „Word To The Wise“ zwar nochmal ein Lied mit Akustikgitarren, welches aber auch zu keiner Sekunde an die Gänsehautnummern „Veil Of Deception“ oder „A Room With A View“ anknüpfen kann, da der Song auch nicht komplett ruhig gehalten wurde. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist auch die Produktion, die mir persönlich etwas zu punkig ausgefallen ist.

Um die Eingangsfrage mit Michael Ballack zu beantworten. Die Erwartungshaltung war wohl einfach zu gross und man hat sich meiner Meinung nach auch zu wenig getraut. Warum einen Spieler umspielen wenn man auch einen Sicherheitspass spielen kann, gell Herr Ballack…

Trotzdem ist sowohl der Fussballer als auch „The Art Of Dying“ noch besser als das was 90% ihrer Kollegen abliefern!

Durchgehend gut, streckenweise sehr gut, zu selten überragend.

Veröffentlichungstermin: 26.04.2004

Spielzeit: 55:14 Min.

Line-Up:
Mark Osegueda – vocals

Rob Cavestany – guitar

Ted Aguilar – guitar

Dennis Pepa – bass

Andy Galeon – drums

Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.deathangel.com

Tracklist:
1. Intro

2. Thrown To The Wolves

3. 5 Steps Of Freedom

4. Thicker Than Blood

5. The Devil Incarnate

6. Famine

7. Prophecy

8. Me

9. Spirit

10. Land Of Blood

11. Never Me

12. Word To The Wise

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