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DEADLY SIN: Sunborn

Wer eine etwas weniger komplexe Kapelle als DREAM THEATER bevorzugt, öfters eine kernige Power Metal-Scheibe einlegt und zudem auf eingängige Refrainarrangements steht, der sollte am besten über die Band versuchen „Sunborn“ zu erwerben.

Über vier Jahre sind seit dem letzten mir bekannten Output Diamonds & Tyrants ins Land gezogen und bei der Paderborner Combo DEADLY SIN hat sich seither einiges getan.

Neben der Neubesetzung des Sängerpostens durch Ross Thompson, konnten DEADLY SIN einen Plattenvertrag an Land ziehen. Allerdings nicht wie gewöhnlich bei einem Label in Deutschland oder Europa, sondern im Land der aufgehenden Sonne (Spiritual Beast Records). Die Japaner haben den enormen Schritt der musikalischen Steigerung der Band im Vergleich zu „Diamonds & Tyrants“ erkannt, sich das Quartett schnell gekrallt und „Sunborn“ im Oktober 2003 in Japan veröffentlicht. Mir ist nur nicht ganz klar, warum die europäischen Labels nicht auch schon längst DEADLY SIN einen Zuschlag erteilt haben.

Denn „Sunborn“ ist wirklich ein gelungenes Album, welches irgendwo in der Schnittmenge von DREAM THEATER und BLIND GUARDIAN anzusiedeln ist. Viel ist von der geradlinigen, bodenständigen Power/Heavy Metal-Mixtur von „Diamonds & Tyrants“ nicht übrig geblieben. DEADLY SIN konnten ihre technischen Fertigkeiten um ein vielfaches nach oben schrauben und zeigen auf „Sunborn“ Spielfreude en masse, abgedrehte progressive Songstrukturen (die zudem von einem interessant gehaltenen Keyboard unterstützt werden), straighte Power Metal-Ausflüge und etliche einprägsame Melodien. Wie der Arsch auf die Schüssel passt der neue Frontmann Ross Thompson (ex-SIN CITY SUCKERS) zum „neuen“ Sound von DEADLY SIN. Die Vocals von Ross sind kräftig und zugleich melodisch. Er hat sich allerhand interessante Gesangslinien zu den elf Tracks einfallen lassen, von denen sich zahlreiche als fiese Ohrwürmer entpuppen, die einen sogar noch Stunden später nach dem Hören von „Sunborn“ wieder heimsuchen. Manchmal hört sich Ross wie der kleine Bruder von Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN) an, ohne dass dabei das Gefühl der Imitation aufkommt.

Wer eine etwas weniger komplexe Kapelle als DREAM THEATER bevorzugt, öfters eine kernige Power Metal-Scheibe einlegt und zudem auf eingängige Refrainarrangements steht, der sollte am besten über die Band versuchen „Sunborn“ zu erwerben.

Ich drücke DEADLY SIN die Daumen, dass auch die europäischen Plattenbosse endlich aus ihrem Winterschlaf aufwachen und den Jungs eine Chance geben.

Veröffentlichungstermin: 22.10.2003

Spielzeit: 48:47 Min.

Line-Up:
Ross Thompson – vocals

Nikko Schaffranek – guitars

Markus Nulle – drums

Stefan Schwenger – bass

Produziert von Deadly Sin
Label: Spiritual Beast

Hompage: http://www.deadly-sin.com

Email-Adresse der Band: contact@deadly-sin.com

Tracklist:
Sunrise

The Awakening

Mistakes

The Price I Pay

My Prison In Time

Sunborn

The Raven And The Mirror

Slave

Into Dementia

Starlight

To Fall Asleep

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