DEAD EYED SLEEPER: In Memory of Mankind

Überraschend guter und niveauvoller Death Metal – ein Geheimtipp.

Im Odenwald, da tut sich was! Die letzten vier Jahre waren für die Death Metaller LEGACY relativ einschneidend, schließlich mussten die Musiker nicht nur ihren Namen in DEAD EYED SLEEPER wechseln, sondern auch über ein Jahr bis zur Veröffentlichung ihres neuen Albums warten. Die Geschichte hat jedoch ein Happy End. Und das hört auf den Namen „In Memory of Mankind“. Doch keine Angst, so andächtig wie der Titel ist die Musik auf dem neuen Werk nicht.

Viel mehr bieten DEAD EYED SLEEPER auf diesem Album eine faszinierende Mischung aus morbidem Death Metal amerikanischer Prägung und einiger stilfremder Elemente. Da kann es schon mal passieren, dass das Quintett wie CEPHALIC CARNAGE und SOILENT GREEN nach einer gemeinsamen Haschparty klingt. Oder dass man sich fragt, wieso MASTIC SCUM schon lange nicht mehr so arg Fresse getreten haben. Und MORBID ANGEL sowieso. Und dass man überrascht ist, wie kitschfrei der Einsatz von Cello und weiblichem Gesang sein kann. Klare Sache, die fünf Musiker wollen sich stilistisch nicht limitieren, auch wenn es nicht immer in die Fresse tritt.

Und mit Songs wie Dead End Street, From Cave to Grave, “Verminous Breed und dem bizarren Drowned in Reality ist ein saftiger Tritt garantiert. Dazu gibt es viel Abwechslung: Kein Song klingt wie der andere, das Album ist durchgehend spannend und das auf einem hohen Level. Ebenso hochwertig ist das, was die Musiker abliefern. Ein grooviges Grundgerüst, das gerne mit Blast Beats liebäugelt, und kräftige Riffs sorgen für das nötige Fundament. Die seltsamen Leadgitarren sind einerseits schwer von GORGUTS beeinflusst, andererseits verliehen diese DEAD EYED SLEEPER einiges von ihrer Eigenständigkeit. Gute Arbeit leistet übrigens auch Sänger Sam, dessen beschwörend tiefes Grunzen die Musik sehr gut unterstützt.

Vor vier Jahren hätte ich nicht gedacht, dass diese Band mich mal so sehr beeindrucken würde. In Memory of Mankind ist ein starkes, vielseitiges und sehr eigenwilliges Death Metal-Album, das durch seine ungewöhnlichen Arrangements und das ambitionierte Songwriting aus der Schwemme an Veröffentlichungen heraus sticht. Manchmal etwas zu sehr, denn stellenweise geht der Gesamteindruck verloren. Aber alles in allem sollten sich Death Metaller, die auf Qualität schauen und nach Alben suchen, die einen mehr als nur eine halbe Stunde beschäftigen, hier dringend reinhören. Ein Geheimtipp!

Veröffentlichungstermin: 22. Juni 2007

Spielzeit: 49:56 Min.

Line-Up:
Sam Anetzberger – Vocals
Peter Eiffländer – Electric & Acoustic Guitars
Stephan Wandernot – Electric & Acoustic Guitars
Thomas Amann – Bass
Corny Althammer – Drums, Cello

Produziert von DEAD EYED SLEEPER
Label: Musicaz Records

Homepage: http://www.legacy13.com

Tracklist:
1. Erupting Hatred
2. Dead End Street
3. Til Death Cry Thoughts of Sleep
4. Sickening Foresight
5. Short Flickering of Bliss
6. From Cave to Grave
7. The Nail Song
8. A Reverie in Dismay
9. Verminous Breed
10. Drowned in Reality
11. Vision Future Bygone

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