DAWN OF DISEASE: Through Bloodstained Eyes (MCD)

Wenn es im Death Metal so etwas wie "true" gäbe, dann wäre diese Band dabei zu nennen.

Through Bloodstained Eyes ist das erste Release der deutschen Death Metal-Combo DAWN OF DISEASE. Und trotzdem wissen die Mucker eindeutig, wie man brutalen Death Metal macht. Und zwar ohne Schnickschnack und halbe Sachen. Die Scheibe ist brutal, macht Druck und setzt einen Arsch voll Energie frei. Es gibt locker-flockige Grooves aber auch extrem technische und vertrackte Parts. Der Großteil der Lieder rollt im gehobenen Tempo durch die Lande, aber natürlich wird auch mal ordentlich Gas gegeben. Die Vocals sind tief, sehr tief sogar, wobei der Sänger auf seine eigene Weise sehr originell klingt, nämlich nicht, als ob er sich dabei verausgabt, sondern vielmehr, als ob er die Songs mit einer Leichtigkeit eingrunzt. Als wäre es seine ganz normale Stimme sozusagen.

Reincarnation beginnt direkt und ohne Umschweife. Der Song versprüht sehr deutlich leichte schwedische Einflüsse, ohne aber das eher amerikansiche Grundkonzept aus den Augen zu verlieren. Jedes Tempo wird abgedeckt, die Riffs und das Drumming sind ideenreich. Das folgende Through Bloodstained Eyes baut auf einem Killer-Groove auf und walzt recht prächtig, ebenso Rape The Unborn. Bei Cut Per Cut werden DAWN OF DISEASE zeitweise zum ersten mal relativ langsam und lassen Druck einfach für sich sprechen. Realies (Realize The Lies) setzt hingegen auf Highspeed und schnelle Tempowechsel, ein sehr interessantes Stück, obwohl der Titel eigentlich unentschuldbar von MACHINE HEAD geklaut ist, wo es dieses Wortspiel schon in sehr ähnlicher – aber besserer – Form gab. Aber schwamm drüber, der Rest der Songs fügt sich perfekt ins Schema und lässt neben der rauen Bodenständigkeit der Musik auch immer mal einen Funken Innovation aufblitzen, gerade soviel, um das ganze interessant, aber nicht untrue erscheinen zu lassen – wenn es sowas im Death Metal gäbe.

Am Sound gibt es auch nicht viel zu meckern. Der macht gut Druck und unterstützt die Mucke souverän, auch wenn die Drums stellenweise etwas leise sind. Doublebass und Snare dürften schon ab und an mal mehr donnern. Und wenn ich jetzt Punkte geben müsste würde ich trotzdem keinen abziehen, weil der Sound trotz allem schon gut zur Musik passt.

Guter Einstand für DAWN OF DISEASE, die mit Through Bloodstained Eyes eine solide Leistung hinlegen. Der richtige Kick zum Killeralbum fehlt zwar noch, aber den Osnabrückern ist in der Zukunft in jedem Fall einiges zuzutrauen.

Die CD kann man für 6,50 bei www.unstoppablemedia.com bestellen.

Veröffentlichungstermin: 28.10.2004

Spielzeit: 23:13 Min.

Line-Up:
Thomas W. – Vocals

Alex M. – Gitarre

Sven S. – Bass

Sebastian T. – Drums

Produziert von Sven Sievering
Label: Unstoppable Media

Homepage: http://www.dawn-of-disease.tk

Email: info@db-agency.de

Tracklist:
01. Reincarnation

02. Through Bloodstained Eyes

03. Rape The Unborn

04. Cut Per Cut

05. Realise (Realize The Lies)

06. Sadistic Ejaculation

07. Lust Auf Morden

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