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DAATH: Daath

Moderner Extrem Metal der gutklassigen Art. Besser als der meiste Stumpfsinns Deathcore-Rotz, von den Großen im Genre aber noch ein Stück entfernt. Es fehlen die Songs, die so richtig hängen bleiben.

Mit dieser, selbstbetitelten Scheibe liefern DAATH ihr insgesamt viertes Album ab. Das Debüt veröffentlichte man noch selber bevor Roadrunner auf die Band aufmerksam wurden. Daath erscheint nun, wie schon der Vorgänger The Concealers über Century Media. Nach zweiminütigem Intro geht der Opener Genocidal Maniac ans eingemachte. Wilde Blast-Parts, etwas Up Tempo-Groove, eine kurze ruhige Stelle, dann wieder voll auf die Fresse und kurz vor Ende noch ein fetter Mosh-Part. Alleine in den zwei Minuten, die Genocidal Maniac nach dem Intro noch bleiben schmeißen DAATH mit Breaks und Tempowechseln um sich, dass man fast schon hyperaktiv sein muss um da noch mit zu kommen.

Und auch im weiteren Verlauf springen DAATH gerne zwischen Raserei und gemäßigterem Tempo hin und her. Für Fans von straightem Geboller ist das hier definitiv nichts. DAATH nehmen den Hörer mit auf eine Achterbahnfahrt durch den extremen Metal. Gesanglich zeigt sich Frontmann Sean Z. nicht ganz so variabel, wechselt aber immerhin zwischen kellertiefem Gegrunze und dem typischen Melo Death-Gekrächze. Bei beidem liefert er eine ordentliche Leistung ab, ohne jedoch wirklich Akzente mit seiner Stimme zu setzen. Ein Extrem Metal-Fronter von vielen eben, wenn auch kein schlechter, da er zumindest nicht monoton in einer Stimmlage rumgrunzt.

Von ganz anderem Kaliber sind da schon seine Nebenmänner. Spielerisch haben DAATH auf jeden Fall ein ziemlich hohes Level, sowohl was das Schlagzeugspiel von Kevin Talley angeht, der sich nicht stumpf durch alle Songs durchblastet, sondern auch immer wieder für eine gute Portion Groove sorgt, als auch die beiden Gitarristen und Gründungsmitglieder Eyal Levi und Emil Werstler. Immer wieder bereichern sie die Songs mit melodischen Gitarrenleads, ballern ansonsten ein Riff nach dem anderen heraus. Auch die immer wieder eingesetzten Synthies tragen viel zur Abwechslung bei. 

Die Herren sind als Songwriter gut genug um dafür zu sorgen, dass die einzelnen Songs immer nachvollziehbar bleiben, nichts zur bloßen Fingerübung verkommt. Letztendlich fehlt mir bei DAATH dann doch der letze Kick, ein bißchen mehr Tiefe. Das Album ist top produziert, spielerisch erstklassig und bietet auch gute Songs – die ganz großen Hits, Kollege Nordic War King hatte es im Review zum Vorgänger The Concealers bereits angesprochen, fehlen aber immer noch. Fakt ist, dass ich DAATH jedem Deathcore-Hype, der vierzig Minuten nur stumpf um sich ballert sofort vorziehen würde. Das hier ist eine ganz andere Liga. Doch an die ganz Großen im Genre kommen DAATH nicht heran. Für Fans von modernem Extrem Metal ist Daath aber mit Sicherheit ein hörenswertes Album. 

 

Veröffentlichungstermin: 15.10.2010

Spielzeit: 45:05 Min.

Line-Up:
Sean Z. – vocals
Eyal Levi – guitars
Emil Werstler – guitars
Jeremy Creamer – bass
Kevin Talley – drums

Produziert von Matt Lewis & Eyal Levi

Label: Century Media

MySpace: http://www.myspace.com/daath

Tracklist:
01. Genocidal Maniac
02. Destruction/Restoration
03. Indestructible Overdose
04. Double Tap Suicide
05. The Decider
06. Exit Plan
07. Oxygen Burn
08. Accelerant
09. Arch {Enemy} Misanthrope
10. Manufactured Insomnia
11. A Cold Devotion
12. N.A.T.G.O.D.
13. Terminal Now

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