blank

CORVUS CORAX: Cantus Buranus – Das Orgelwerk

Anspruchsvolle Kost für Liebhaber von Orgelmusik.

Die Neuvertonung der “Carmina Burana” war eine ausgefallene, aber originelle Idee, mit deren Größe CORVUS CORAX seinerzeit spielend fertig wurden und ein beachtliches Werk schufen, das im vergangenen Jahr sogar einen Nachfolger hervorbrachte. Dieses Werk mit dem Namen “Cantus Buranus” nun auf die Orgel zu übertragen, ist ein mindestens genauso ausgefallener Entschluss und dringt mit seiner Umsetzung zugleich in einen musikalischen Bereich vor, in dem die Liebe zu diesem einzigartigen Instrument Voraussetzung ist, um Gefallen an “Cantus Buranus – Das Orgelwerk” zu finden.

Bereits kurz nach dem Einlegen wird klar, dass die Könige der Spielleute hier etwas ganz Besonderes, aber auch sehr Spezielles geschaffen haben. Zusammen mit Bernard Fabuljan, seines Zeichens Dirigent und Organist, sowie bestens mit der Materie vertraut, arrangierten CORVUS CORAX ausgewählte Stücke der beiden “Cantus Buranus”-Alben um, um sie anschließend für die knapp 70-minütige CD in der Berliner Passionskirche aufzunehmen. Der Transfer auf die Orgel selbst ist hervorragend gelungen. Alle Stücke bewahren ihren Wiedererkennungswert und nutzen die komplette Bandbreite des Instruments. Besonders “Veritas Simplex” und “Miser” ziehen ihren Reiz aus der gewaltigen Dynamik von Fabuljans Spiel, während das geheimnisvoll-sphärische “Ingordin Et Ingordan” geradezu durch den Raum schwebt und glatt dem Soundtrack eines alten Videospielklassikers entsprungen sein könnte – “Castlevania” lässt grüßen. Umsetzung und Produktion sind also zweifellos gelungen.

“Cantus Buranus – Das Orgelwerk” bedient eine kleine Nische

Dennoch muss man “Cantus Buranus – Das Orgelwerk” mit einem großen Ausrufezeichen versehen. Was nämlich auf der Platte geboten wird ist, mit Ausnahme des abschließenden “O Varium Fortuna”, wo zusätzliche Sackpfeifen verwendet werden, reine Orgelmusik und damit alles andere als leichte Kost. Wer sich mit diesem Umstand nicht anfreunden kann, wird nur wenig Freude an diesem Werk haben, zumal man wirklich die Muse mitbringen muss, sich ernsthaft mit der Materie auseinanderzusetzen, um überhaupt bis zum Ende durchzuhalten. Wer dieser Art von Musik etwas abgewinnen kann und sich die nötige Zeit nimmt, wird aber sicherlich nicht enttäuscht werden. Vorheriges Probehören ist allerdings in jedem Fall angebracht.

Veröffentlichungstermin: 05.12.2008

Spielzeit: 68:13 Min.

Line-Up:
Bernard Fabuljan: Orgel
Corvus Corax: Sackpfeifen

Produziert von CORVUS CORAX
Label: Pica Music / Soulfood

Homepage: http://www.cantusburanus.net

CORVUS CORAX “Cantus Buranus – Das Orgelwerk” Tracklist

01. Praeludium in d super Fortuna
02. Toccata super Miser
03. Fuga super Ingordin et Ingordan
04. Praeludium O Langueo
05. Improvisatio super Ordu Languet
06. Toccata super Quid Agam Misera
07. Passacaglia super Ergo Bibamus
08. Fantasia super Veritas Simplex
09. Ritornell super Lingua Mendax
10. Fantasia super In Orbem Universum
11. Variationes super O Varium Fortuna

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner