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CONAN: Blood Eagle

Zermalmend, zäh und gnadenlos – bei CONAN steht die Vertonung von Urgewalten auf der Tagesordnung
CONAN – einen passenderen Name hätte sich die Liverpooler Band kaum geben können. Denn sowohl für die Musik als auch für die von Governator Arnold Schwarzenegger verkörperte Fantasy-Figur passt die gleiche Beschreibung: zermalmend, gnadenlos und mit Muskeln bis zur Decke bepackt – eben die Maschine fürs Grobe. Auf den Sound gemünzt bedeutet dies, dass CONAN nicht sonderlich viel Wert auf melodisches Feingefühl oder filigrane Experimente legen. Vielmehr steht die Vertonung von schieren Urgewalten auf der Tagesordnung.
Blood Eagle ist nach diversen Splits und EPs erst das zweite Album von den Engländern, doch Unbekannte sind CONAN in der Welt des Sludge/Doom-Metals schon lange nicht mehr. Mit Monnos in den Startlöchern wurde man 2012 für das legendäre ROADBURN-Festival gebucht und erhielt dadurch nochmal einen gehörigen Popularitätsschub. Völlig zu Recht, denn dieser Sound gehört einfach auf die Bühne oder zumindest in eine mit Subwoofer ausgestattete Heimanlage. Denn seine ganze Wirkung entfaltet das Schwergewicht Blood Eagle erst mit den entsprechenden Bässen. Crown of Talons macht bereits zu Anfang klar, dass die kommende Dreiviertel-Stunde nichts für Zartbesaitete ist. Ein monotones Riff steigert sich im Verlauf des Songs und schraubt die Heaviness in groovender Manier spielend leicht immer weiter nach oben. Dass der spät einsetzende Gesang im drückenden Soundmix nur schwer zur Geltung kommt, ist nur eine Randnotiz. Dem gesamten Hörvergnügen schadet es kaum, da der Fokus eh ein anderer ist. Mit Total Conquest haben CONAN weiterhin einen echten Brecher auf die Platte gepackt, der live wohl einige Genicke malträtieren wird. Es ist fast unmöglich, sich diesen zäh fließenden, alles nieder-bebenden Beats zu widersetzen. Widerstand ist bei Blood Eagle eh nur möglich, wenn man erhöhte Ansprüche an Abwechslungsreichtum und Innovation stellt, denn beides bietet die Platte zugegebenermaßen nicht einmal im Ansatz. Von ihrem rifflastigen, fast schon meditativen Material weicht das Trio zu  keiner Sekunde ab. Einzig Drummer Paul O´Neil bekommt etwas Freiräume eingeräumt, die er mit teils treibenden, teils groovenden Dampfwalzen-artigen Takten wie in Gravity Chasm auszufüllen weiß. 
Die Musik von CONAN ist sicherlich nicht jedermanns Sache, doch für ihre Nische außerordentlich konsequent umgesetzt. Hier stören weder übertriebene Gitarren-Effekte, noch Spielereien in der Produktion. Blood Eagle ist eine bodenständige und doch zugleich abgrundtief finstere Angelegenheit, die es hauptsächlich versteht, durch den gewaltigen, basslastigen Sound zu überzeugen, als mit großen Ideen in Songwriting oder herausragenden Instrumental-Fähigkeiten zu glänzen. Wer sich für Tieftöner-Massagen à la SUNN O))) begeistern kann, wird wahrscheinlich auch an dieser Abrissbirne Gefallen finden. 

Veröffentlichungstermin: 28.02.2014

Spielzeit: 45:07 Min.

Line-Up:

Phil Coumbe – Bass, Vocals
Paul ONeill – Drums
Jon Davis – Guitars, Vocals

Label: Napalm Records
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/conandoom?fref=ts

Tracklist:

01. Crown Of Talons
02. Total Conquest
03. Foehammer
04. Gravity Chasm
05. Horns For Teeth
06. Altar Of Grief
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