blank

COLTAN LEECH: A Seduction of Shadows [Eigenproduktion]

Ein unnatürlich brutales und wildes Metal-Hardcore-Brett – beeindruckend.

Junge, was hat sich diese Band verändert. Ein unnatürlich brutales und wildes Metal-Hardcore-Brett lassen sie auf die Hörer los, dass man meinen könnte, der jüngste Tag sei frisch eingeläutet. Nun liegt nicht mal ein Jahr zwischen ihrem ersten Demo Catacombs und diesem mächtigen Zweitwerk, und doch meint man, man höre einer ganz anderen Band zu.

Der melodische, leicht schwächelnde Gesang gehört der Vergangenheit an, stattdessen schreit sich Sänger Fabs die Stimmbänder blutig, massive kellertief gestimmte Gitarren bestimmen das Gesamtbild, eine düstere Atmosphäre wohnt dem Ganzen bei, so dass man diese Scheibe manchmal nur schwer ertragen kann. A Seduction of Shadows ist eine wirklich intensive Angelegenheit geworden. Die Landshuter Metaller kriechen mit ihrem gedrosselten Tempo ins Mark des Hörers und hinterlassen bleibenden Eindruck. Eben weil sie so verdammt unbequem sind. Krasse Breaks wie in The Swarm oder ruhige, aber doch schwer zu fassende Passagen wie in A Spiral of Deflecting Mechanics färben die Scheibe ein, lassen sie äußerst abwechslungsreich wirken und das abschließende Epos The Arsonist zwingt den Hörer endgültig in die Knie, selbst wenn es eher ruhig anmutet.

COLTAN LEECH verfolgen eine ganz klare Linie, A Seduction of Shadows wirkt geradezu hermetisch, wie aus einem Guss. Die Atmosphäre, sie reißt über die gut 30 Minuten hinweg nicht ab und bleibt bis zum Schluss bestehen. Daher ist der Zweitling der jungen Band sehr intensiv, aber auch nicht leicht auszuhalten. Das ist jedoch ganz klar gewollt, der Hörer kann dies nicht verleugnen. Überhaupt scheinen die Musiker kleine Kontrollfreaks zu sein, nichts wird dem Zufall überlassen. Sei es die mörderische Produktion von Viktor Bullok, die dichten Arrangements, das gekonnte Zusammenspiel oder das Cover. Auf A Seduction of Shadows macht wirklich alles Sinn.

Einzig der Gesang ist etwas zu gleichförmig, selbst wenn sich Sänger Fabs bemüht, Abwechslung einfließen zu lassen, die Stimme bleibt immer heiser und hysterisch. Dies ist jedoch der einzige Minuspunkt für mich persönlich. Ich empfehle diese fette Scheibe jedem, der mit Bands von MESHUGGAH bis ISIS liebäugelt. Wer mit solcherlei Referenzen auch so nichts anfangen kann, sollte lieber erstmal reinhören. Allen anderen wird jedoch ein kleines musikalisches Abenteuer zuteil, das es sich zu wagen lohnt. Mir gefällt diese mächtige Scheibe jedenfalls verdammt gut. Für 5 € zuzüglich Porto seid ihr dabei, also nicht lange zögern, sondern gleich bestellen.

Veröffentlichungstermin: Mai 2006

Spielzeit: 30:41 Min.

Line-Up:
Fabs – Guitar, Vocals
Ferenc – Guitar
Lego – Bass
Bastian – Drums

Produziert von Viktor Bullok
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.coltan-leech.de

Email: videodrone@gmx.net

Tracklist:
1. A Spiral of Deflecting Mechanics
2. The Swarm
3. Gunpowder Will Wrap Us in Sleep
4. And Then, Hammerblows Came Ringing in
5. The Arsonist

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner