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CIRCLE OF DEAD CHILDREN: Psalm Of The Grand Destroyer

Nach fünf Jahren ein neues Lebenszeichen von Pittsburgh´s sickest. Aber auch genauso gut wie "Human Harvest" und "The Genocide Machine"?

CIRCLE OF DEAD CHILDREN liefen bei mir in letzter Zeit unter dem Motto: Die machen bestimmt nichts mehr. Die EP Zero Comfort Margin, das letzte Lebenszeichen, ist fünf Jahre her, das letzte reguläre Album Human Harvest schon sieben Jahre. Dazwischen lagen viele Umbesetzungen und persönliche Probleme, die nun in Psalm Of The Grand Destroyer münden. Dieses halbstündige Album ist wieder das, was man am ehesten als abartig bezeichnen darf, ohne von Death-Grind-Nerds angemotzt zu werden: Du hältst ja gar nichts aus. Denn auch die werden an diesem lebensfeindlichen Album zu beißen haben. Und trotzdem, Psalm Of The Grand Destroyer ist von den Großtaten der Band aus Pittsburgh noch etwas entfernt. So als müssten CIRCLE OF DEAD CHILDREN nach ihrer langen Pause erst wieder in Fahrt kommen.

Auch wenn Psalm Of The Grand Destroyer schon vor anderthalb Jahren aufgenommen wurde, es klingt noch immer ziemlich frisch. Joe Horvath und Jason Andrews haben immer noch die Zepter in der Hand, CIRCLE OF DEAD CHILDREN haben sich also nicht verändert. Chaotische und eingängige Grindcore-Nummern wechseln sich ab, dazu kranker Death Metal und immer wieder doomige Einschübe, und fertig ist ein weiteres Album in der Geschichte dieser Band. Zwar sind nur drei langsame Songs, nämlich Avatar Of Innocence, Germinate The Reaper Seed und die zweite Hälfte von Starve, Beg & Die a.k.a. Fuck You Kill Me auf Psalm Of The Grand Destroyer zu finden, aber die machen schon fast die Hälfte der Spielzeit aus. Und die haben es in Sachen Schlechtigkeit ordentlich in sich, da können nicht mal die brutalen Songs in Hochgeschwindigkeit mithalten. Und doch, mit dem Remake von Ursa Major, Chaos Crawls Back, Obsidian Flakes und Torches wird nochmal ordentlich für Radau und Lebensverneinung gesorgt.

Von ihrer Misanthropie haben CIRCLE OF DEAD CHILDREN nichts eingebüßt, auch nicht von ihrer Bissigkeit. Die Riffs fressen sich noch immer ins Gehirn, Joe Horvaths Geschrei und Gegurgel ist nach wie vor abartig und voll unter der Gürtellinie. Dazu gesellt sich das sehr versierte und gekonnte Schlagzeugspiel von Neuzugang Matt Francis, der mit seinen Vorgängern locker mithalten kann. Das alles klingt nach einer sehr runden Sache, aber dennoch fehlt im Vergleich zu den Vorgängerveröffentlichungen das gewisse Etwas. Daher klingen sie so, als hätten sie nach langer Pause noch nicht so recht zurück ins Geschehen gefunden. Vielleicht aber auch, weil in den letzten fünf Jahren einige starke, junge Bands CIRCLE OF DEAD CHILDREN langsam aber sicher das Wasser abgegraben haben. So oder so, diese Rückkehr ist eine runde Sache für Freunde von wirklich fiesem Death-Grind. Davon abgesehen werden die vier aus Pittsburgh wieder nur wenige Freunde finden. Und ich glaube, das wollen sie auch gar nicht.

Veröffentlichungstermin: 4. Juni 2010

Spielzeit: 31:40 Min.

Line-Up:
Joe Horvath – Vocals
Jason Andrews – Guitars
Drew Haritan – Bass, Samples, Electronics
Matt Francis – Drums

Produziert von Scott Hull
Label: Willowtip / Candlelight Records
MySpace: http://www.myspace.com/circleofdeadchildren

Tracklist:
1. Avatar Of Innocence
2. Ursa Major (1998 Revisted)
3. When Human Compost Stains All Earth And Repels The Messengers Of Love
4. Chaos Crawls Back
5. Earth And Lye
6. We Who Move With The Graven Worms
7. Bury The Ill Flock
8. Refuse To Kill The Same Way Twice
9. Obsidian Flakes
10. Last Words And Warning Signs
11. Jaracaca
12. Torches
13. Night Of Morbid Psycho
14. Germinate The Reaper Seed
15. Starve, Bed & Die a.k.a. Fuck You Kill Me

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