CHRIS LANEY: Pure

CHRIS LANEY hat entgegen aller Erwartungen selbst eine gute Stimme und trifft alle Töne. Seine Gitarrenriffs sind durchaus interessant und sauber. Das Schlagzeug begleitet mit einfachem, aber stampfendem Rhythmus.

CHRIS LANEY legt mit Pure tatsächlich ein pures Hardrock Album vor, das vor 20 Jahren durchaus in die Charts hätte gehen können. Nun sind die Zeiten des ehrlichen und handgemachten Rock N Roll à la VAN HALEN und BON JOVI dummerweise schon längst vorbei, so dass die Chancen auf dem Markt für den Schweden relativ schlecht stehen.

Aber beginnen wir mal von vorne. In der Vergangenheit machte sich CHRIS LANEY als Produzent (z.B. von CANDLEMASS und CRASH DIET) und auch als Musiker (z.B. ZAN CLAN) einen Namen. Sein ganzes Leben verbrachte er schon mit Musik – als Gitarrist, Pianist und Schlagzeuger. Erst jetzt legt er schließlich sein erstes eigenes Output vor. Für die Produktion holte er sich Unterstützung vom Kollegen Lennart Östlund (LED ZEPPELIN, ABBA), der sich auch beim Songwriting und als Musiker auf Pure beteiligt.

Nach mehreren Hörduchgängen entwickelt sich die Platte zur Ansammlung von Ohrwürmern im 80er Jahre Hardrock Stil. Die Stadionatmosphäre kommt vor allem durch die Mitgrölrefrains auf Pure definitiv auf. Die gezogenen eieieieis bei einigen Songs könnten Axl Rose glatt schon Konkurrenz machen. Stilistisch hat der Musiker alles zwischen Rockballaden, gesetzten AOR Songs bis hin zu treibenden Hardrock Nummern mit an Bord. Die Hauptmotive der Lieder sind durchweg simpel gestrickt – so schnell wie die Linien im Ohr ankommen, sind sie auch wieder weg.

CHRIS LANEY hat entgegen aller Erwartungen selbst eine gute Stimme und trifft alle Töne. Seine Gitarrenriffs sind durchaus interessant und sauber. Das Schlagzeug begleitet mit einfachem, aber stampfendem Rhythmus. Selbstverständlich ist alles von Songwriting über die Produktion also fett, was will man von einem Profi-Produzenten auch anderes erwarten.

Leider dauert es dennoch relativ lange, bis man mit dem Schweden warm wird. Das liegt nicht zuletzt daran, dass seine Stimme recht alltäglich ist. Die Melodielinien sind, obgleich sie schnell ins Ohr gehen, oft sehr einfach ausgefallen, oder anders ausgedrückt: sie werden schnell langweilig. Auch wenn die Songs eingängig sind, verliert man bald das Interesse. Zusammengefasst fehlt der Platte einfach auch der Wiedererkennungswert – die Verwechslungsmöglichkeit mit den oben genannten Hardrockbands ist groß.

Fazit: Pure ist sauber gemischt, produziert und enthält ausschließlich richtige Ohrwürmer. Ob der selbst ins Geschäft einsteigende Produzent sich mit diesem Musikstil vernünftig auf dem Markt abheben kann, bleibt aber dennoch fraglich.
Sollte der Leser allerdings selbst noch in der Zeit von Hairspray und Hardrock stecken geblieben sein und seine Heroen von damals vermissen, kann er gemeinsam mit CHRIS LANEY dieser Periode ein Denkmal setzen und am CD Player mit diesem Output trauern.

Veröffentlichungstermin: 27.03.2009

Spielzeit: 44:38 Min.

Line-Up:
J. Korleberg: Schlagzeug
Nalle Grizzly Pahlsson: Bass
Chris Laney: alle weiteren Instrumente
Guests: Martin Sweet, Nick Draglor, Vic Zino, Rob Love & John Saphyre, Anders Ringman, Lennart Östlund, Mats Leven, Zinny Zan

Label: Metal Heaven

Homepage: http://www.chrislaney.com

MySpace: http://www.chrislaney.com

Tracklist:
1. Situation
2. I Dunno
3. Make You Cry
4. The Starnger In You
5. Fire & Ice
6. I Hate Yer Guts
7. Get U Down
8. Pissed At What Ya Missed
9. Make My Day
10. Last Man Standing
11. Skin On Skin
12. Pride B 4 The Fall

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