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CEPHALIC CARNAGE: Exploiting Dysfunction

Aus dem Hause Relapse kommen fast ausnahmslos extreme Sachen. So auch Cephalic Carnage, deren musikalisches Schaffen sich irgendwo zwischen Grindcore und amerikanischem Death Metal bewegt…

Aus dem Hause Relapse kommen fast ausnahmslos extreme Sachen. So auch CEPHALIC CARNAGE, deren musikalisches Schaffen sich irgendwo zwischen Grindcore und amerikanischem Death Metal bewegt. Wüste Prügeleien stehen in Kontrast zu klassischen Death-Metal-Passagen, mangelnden Einfallsreichtum kann man der Band wahrlich nicht vorwerfen. Grunzer Lenzig growlt, röchelt, schreit und brüllt – und manchmal kreischt er mit Basser Jawsh und die Wette. Wirres Riffing und etwas gewöhnungsbedürftiges Drumming sorgen für das eine oder andere Fragezeichen beim Hörer.

Irgendwie wirkt das Album stellenweise jedoch recht zerfahren und unausgegoren. Im Gegensatz zu den Labelmates LUDDITE CLONE können mich CEPHALIC CARNAGE nicht immer überzeugen. Die Mixtur aus langsamem, schleppendem Death Metal und gelegentlich ausbrechenden Noise-Attacken ist zwar ganz gut – die Band hat auch das Zeug dazu, ihren Songs eine eigene Atmosphäre zu verpassen. Doch die recht seltsam anmutenden Samples, die zum Beispiel beim Opener “Hybrid” ziemlich jazzig klingen, vermiesen den Gesamteindruck. Die Soundfetzen sind zu unpassend. Statt sie in die Songs zu integrieren, werden sie einfach zwischen zwei Teile geschoben. Schade eigentlich, denn die Band hätte genügend eigene Ideen und könnte meinetwegen ruhig auf dererlei Spielereien verzichten.

“Exploiting Dysfunction” hat zu viele experimentelle Tracks

Für meinen Geschmack sind einfach zu viele freakige und experimentelle Parts in die Songs gestopft, weniger wäre hier manchmal mehr. Dennoch würde ich “Exploiting Dysfunction” nicht als schlecht bezeichnen, wenn man über so manchen bemüht wirkenden Experimatalteil hinweg sieht, und eine Schwäche für Lärm hat, dann kann man an diesem Album seine Freude haben.

Zu dem dämlichen (Bonus-)Track Nummer 66 verkneife ich mir jeden Kommentar, außer: Gibt es eigentlich irgendjemanden, der es spannend findet, eine Viertelstunde das Display des CD Player beim Zählen zu beobachten, um zwischendurch mit einem Song und zum Schluss mit Anrufbeantworter-Aufnahmen belohnt zu werden?!?

CEPHALIC CARNAGE “Exploiting Dysfuntion” Tracklist

  1. Hybrid
  2. Driven to insanity
  3. Rehab
  4. Observer to the obliteration of plant earth
  5. On six
  6. Cryptosporidium
  7. The ballad of moon 9 of smoke
  8. Warm hand on a cold night (a tale of onesomes)
  9. Invertus indica (the marijuana convictions)
  10. Molestandos plantas muertos!
  11. Eradicate authority
  12. Paralysed by fear
  13. Exploiting dysfunction

Spielzeit: 74:02 (inkl. Hidden Track)

Line-Up:

Lenzig – vocals
John – Schlagzeug
Zac – Gitarre
Steve – Gitarre
Jawsh – Bass/ Vocals

Label: Relapse Records

VÖ: Juni 2000

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