Auf die Ungarn CASKETGARDEN ist Verlass. Die Underground Death/Thrash-Hoffnung setzt da an, wo der Vorgänger This Corroded Soul Of Mine aufhörte und legt qualitativ nochmals eine Schippe drauf.
Das neue Album wird zunächst mit dem Instrumental The First Handful Of Soil eröffnet. Tonnnenschwere Grooves, riffige Bratgitarren und zahlreiche schwedisch angehauchte Melodiebögen – technisch hochwertig verpackt – ziehen sich durch das Instrumental und steigern die Spannung auf den folgenden Song Open The Casket. Bei Open The Casket treffen wir zunächst auf Stakkato-Gitarren, welche durch präzises, rhythmisches Drumming unterstützt werden. Dann geht die Post ab und ein Hassbatzen prallt uns in die Fresse. Stets mit technischer Perfektion vorgetragen, tight und variabel in Sachen Geschwindigkeit. Verziert mit oldschooligen Leadgitarren und Freunde von AT THE GATES und DISMEMBER werden lechzen vor Freude. Ja, die beiden Schwedencombos dürfen ruhig als Vergleich herhalten, allerdings agiert der ungarische Fünfer wesentlich technischer und progressiver. Im Gegensatz zum 2003er-Output wurde der Rhythmikanteil in den Kompositionen erhöht.
Ein Albumhighlight ist Why The Vultures Cry?. Rasant startet das Stück und es wird geknüppelt, was die Felle hergeben, dann ein Break, die Handbremse reingehauen und ein Part eingebaut, bei dem kein Nackenmuskel verschont bleiben wird. Im Mittelteil zeigen sich CASKETGARDEN dann sehr melancholisch mit zweistimmigen Leads. Auch beim aktuellen Werk wurden Akustikgitarren zur Auflockerung eingebaut. Zu hören beim Midtempotrack One More Lie, welcher erneut auf schmissigen Grooves basiert und mit sehr ansprechenden Soli verziert wurde.
Die Vocals von Frontmann István Cseh sind, wie schon auf This Corroded Soul Of Mine, herrlich dreckig, angepisst und rotzig.
CASKETGARDEN können auf Open The Casket, Enter The Garden das musikalische Niveau durchweg gleich hoch halten, was vielen Bands nicht immer gelingt. Hier gibt es wieder einmal hervorragenden old school Death/Thrash Metal schwedischer Prägung mit einer dezenten modernen Note und guter Produktion auf die Ohren. Ich hoffe, dass die Ungarn bald die Chance haben bei einem größeren Label zu unterschreiben, denn verdient haben es die Jungs allemal.
Veröffentlichungstermin: 20.01.2006
Spielzeit: 39:21 Min.
Line-Up:
Attila Cseh – drums
István Cseh – vocals
Gábor Ori – bass
Péter Musitz – guitars
Balázs Tóth – guitars
Label: Metal Age Productions
Homepage: http://www.casketgarden.com
Email-Adresse der Band: casketgarden666@freemail.hu
Tracklist:
1. The First Handful Of Soil
2. Open The Casket
3. Spirit Unseen, Body Unknown
4. Why The Vultures Cry?
5. One More Lie
6. A Grief History
7. Poisonvein 1010011010
8. To Relive My Carnage
9. …Alone As God
10. Enter The Garden