CARPTREE: Man Made Machine

"Man Made Machine" ist ein schwieriges, nachdenkliches Album, düster und manchmal verstörend – etwas, auf das sich sicher nicht jeder Prog-Freund einlassen will. Wer aber auf der Suche nach Bands ist, die aus den gewohnten Mustern ausbrechen, die sich auch im Prog-Rock entwickelt haben, der liegt hier genau richtig.

Zugegeben, die zerbrechliche Stimme von Niclas Flinck erinnert frappierend an die des ehemaligen MARILLION-Frontmanns FISH. Dennoch ist es CARPTREE gelungen, ein überaus eigenständiges Progrock-Album zu erschaffen, welches zwar immer wieder Einflüsse besonders der großen 70er-Prog-Bands wie GENESIS oder YES aufweist, gleichzeitig aber verblüffend modern ausgefallen ist. Man Made Machine, das dritte Album des schwedischen Duos, erneut unterstützt vom siebenköpfigen No Future Orchestra, ist ein Werk, welches erfrischend anders klingt als das, was man zumeist an so genannter progressiver Musik vorgesetzt bekommt. Diese Andersartigkeit macht einerseits den Reiz dieser Veröffentlichung aus, erschwert aber andererseits den Zugang zur Musik. Man Made Machine, dominiert vom großartigen, oft klassisch geprägten Piano-Spiel Carl Westholms sowie symphonischen Synthesizer-Klängen und unheimlichen Chören, ist nicht nur ein überwiegend sehr ruhiges und introvertiertes Album. Nein, es ist auch gespickt mit einer Vielzahl fremdartig anmutender Harmoniefolgen, und auf konventionelle Melodien und gängige Songstrukturen wird weitgehend verzichtet. All das lässt die dargebotene Musik sehr sperrig wirken. Auf den Hörer, der sich darauf einlässt, jedoch übt dies eine ungeheure Faszination aus – hat man sich erstmal von Flinck und Westholm mitnehmen lassen, kann man sich der unheilvollen Stimmung, welche die Schweden mit ihrer Musik heraufbeschwören, kaum entziehen.

Man Made Machine ist ein schwieriges, nachdenkliches Album, düster und manchmal verstörend – etwas, auf das sich sicher nicht jeder Prog-Freund einlassen will. Wer aber auf der Suche nach Bands ist, die aus den gewohnten Mustern ausbrechen, die sich auch im Prog-Rock entwickelt haben, der liegt hier genau richtig.

Veröffentlichungstermin: 29.08.2005

Spielzeit: 58:30 Min.

Line-Up:
Niclas Flinck – Gesang

Carl Westholm – Piano, Synthesizer, Vocoder, Theremin

Gäste:

No Future Orchestra – Rock-Instrumentarium und Background-Gesang
Label: InsideOut Music

Hompage: http://www.carptree.com

Tracklist:
1. Titans Clash Aggressively To Keep An Even Score

2. Sunshine Waters

3. The Weakening Sound

4. Tilting The Scales

5. The Man You Just Became

6. Man Made Machine

7. Burn To Something New

8. In The Centre Of An Empty Space

9. The Recipe

10. This Is Home

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