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CARNIFEX: Until I Feel Nothing

Gnadenlose Raserei und angepisste Mosh-Urgewalt – bei so einem gelungenen Hassklumpen wie "Until I Feel Nothing" ist es völlig egal, ob man das nun Deathmetal oder Deathcore nennt.

Allen Haarspaltern, die fachsimpeln, ob CARNIFEX denn nun eigentlich Deathmetal oder Deathcore zocken, werfen die fünf finsteren Gesellen aus dem sonnigen San Diego erst einmal im Intro Deathwish ein rohes, blutiges Stück Breakdown hin – nur um im Anschluss mit We Spoke Of Lies alles wegzublasten, was nicht bei Drei auf den Palmen ist. Während viele andere Acts in dieser Sparte entweder moderne Elemente verzwungen einbauen, um auch bei den Zuhörern eine Chance zu haben, die erst nach Altars Of Madness und Left Hand Path geboren wurden, oder vor lauter Breakdown-Alarm das Songwriting völlig vergessen, gewinnen CARNIFEX gerade durch den Spagat zwischen Deathmetal-Riffing und SloMo-Stakkatomassaker, zwischen sattem Röhren und Gurgeln einerseits und keifiger Stimmbandamputation andererseits an Charakter und Charme. Extrem tight, variabel und bei allem Geballer stets eingängig hauen uns Scott Lewis und Konsorten einen Hassklumpen nach dem anderen vor den Latz, bis sowohl die Fresse poliert ist als auch die Großhirnrinde qualmt bei all den Wendungen, die die einzelnen Tracks nehmen. Dabei mögen sie nicht immer die atmosphärische Tiefe von WHITECHAPEL erreichen, dafür klingen sie aber noch einen Zacken aggressiver und wendiger. Immer wenn man gerade glaubt, dass sich CARNIFEX nun in sinnlosem Geballer verlieren, zaubern sie eine überraschende Idee aus dem Hut, wie etwa den Akustikpart in Until I Feel Nothing oder einen kurzen, umso prägnanteren Disharmonie-Lauf der Gitarren im darauffolgenden Never Forgive Me. Curse My Name wiederum driftet stellenweise schon fast in schwarzmetallische Dreiviertel-Regionen ab. Der Rest ist gnadenlose Raserei und angepisste Moshgewalt in einer derartigen Intensität, dass man die nur knapp über Reign In Blood liegende Spielzeit ungläubig anzweifelt und gleich wieder auf Play drückt, auch wenn der Überhit auf Until I Feel Nothing fehlt.

Veröffentlichungstermin: 28.10.2011

Spielzeit: 32:12 Min.

Line-Up:

Scott Lewis – Gesang
Cory Arford – Gitarre
Ryan Gudmunds – Gitarre
Fred Calderon – Bass
Shawn Cameron – Schlagzeug

Produziert von CARNIFEX & Tim Lambesis
Label: Victory/Soulfood
Mehr im Netz: http://www.myspace.com/carnifexmetal

Tracklist:

1. Deathwish
2. We Spoke Of Lies
3. A Grave To Blame
4. Dead But Dreaming
5. Creation Defaced
6. Dehumanize
7. Until I Feel Nothing
8. Never Forgive Me
9. Wretched Entropy
10. Curse My Name

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