CALIFORNIA GUITAR TRIO: Whitewater

Langweiliges Gefrickel? Nein! Abwechslungsreich, virtuos, songdienlich – ein wunderschönes Gitarren-Instrumentalalbum hauptsächlich für die ruhigen Momente.

Das CALIFORNIA GUITAR TRIO veröffentlicht bereits seit 13 Jahren regelmäßig Instrumental-Alben, das jüngst erschienene Whitewater stellt den neuesten Streich dar. Bereits das sehr einfallsreiche Coverbild, welches einen See und einen Wasserfall, die eine Gitarre bilden, deren Steg durch ein Ruderboot repräsentiert wird, lässt einen aufhorchen. Die zumeist ruhige, teilweise beinahe schon meditative Musik der drei Herren, die dabei überwiegend von Akustikgitarren Gebrauch machen, enttäuscht dann auch in keinster Weise. Man merkt sofort, dass hier echte Könner an ihren Instrumenten am Werke sind. Das Tolle daran ist, dass die drei Gitarristen ihre Fertigkeiten nicht zur Schau stellen, sondern vielmehr durch sehr songdienliches Spiel glänzen, denn die einzelnen Stücke sind tatsächlich als solche zu erkennen und zudem von erhabener Schönheit. Und so wenig sich das internationale Trio um Entfernungen und Landesgrenzen schert, so wenig lässt es sich stilistisch limitieren. Cantharis ist ein unruhiger und mitreißender Flamenco-Song mit einer stimmungsvollen zweiten Hälfte und rasantem, virtuosen Picking. Whitewater hingegen ist typische Easy-Listening-Musik und geht sofort ins Ohr, einige bewusst eingestreute disharmonische Töne, die zunächst verstörend wirken, bieten dazu einen tollen Kontrast. Led Foot ein sehr schnelles, triolisches Stück ist streckenweise wieder ziemlich unruhig, ganz im Gegensatz etwa zu den sehr ruhigen, chilligen The March und Atlantis, während sichRelative Illusion mit spacigen Sägezahnsounds in der Leadstimme abhebt. Mit Red Iguana gibt es zudem noch einen sehr coolen Funk-Song, der ordentlich groovt, während das abschließende Albumhighlight Ghost Riders On The Storm eine tolle Neueinspielung des THE DOORS-Klassikers Riders On The Storm ist.

Es ist schon beeindruckend, wie gut es den drei Herren gelingt, alleine mit drei meist akustischen Gitarren eine solch lückenlose, dichte Soundwand zu erschaffen, wie es auf diesem Album der Fall ist. Es handelt sich also nicht nur um technisch versierte Gitarristen, sondern die Kompositionen sind auch perfekt arrangiert. Somit ist Whitewater ein Album bei weitem nicht nur für Gitarristen und Frickelfetischisten, sondern ein stilistisch breit gefächertes Instrumentalalbum für jeden echten Musikliebhaber, das sowohl zum Nebenbeihören geeignet ist, mit dem man sich aber auch intensiv auseinandersetzen kann.

Veröffentlichungstermin: 16.08.2004

Spielzeit: 47:11 Min.

Line-Up:
Bert Lams – Gitarre

Hideyo Moriya – Gitarre

Paul Richards – Gitarre

Produziert von Tony Levin
Label: InsideOut Music

Hompage: http://www.cgtrio.com

Tracklist:
1. The Marsh

2. Atlantis

3. Skyline

4. Mee-Woo

5. Prelude Circulation BWV 988

6. Cantharis

7. Cosmo Calypso

8. Whitewater

9. Led Foot

10. Relative Illusion

11. Red Iguana

12. Ghost Riders On The Storm

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