CADAVER RACE: Cadaver Race [EP] [Eigenproduktion]

Bad Boys from Austria mit Death-Grind, der Spaß macht.

Jetzt mal Ernsthaft. Die Österreicher sind einfach cooler als die Deutschen. Josef Hader lässt alle deutschen Kabarettisten alt aussehen und Michael Haneke bricht mit Filmen wie Funny Games alle Tabus des Gewaltfilms. In Sachen Metal steht Österreich zwanzig Jahre nach dem von PUNGENT STENCH aber wieder etwas hinten an. Ein Glück, dass CADAVER RACE mit ihrer Debüt-EP sowas nicht interessiert, und dass sie einfach Gas geben und die bösen Buben raushängen lassen. Im Großen und Ganzen ist Cadaver Race eine Verneigung vor MISERY INDEX – Riffs, Grooves, Blasts, Geschrei, all das erinnert ziemlich an die Death-Grind-Stars aus Maryland. Somit können CADAVER RACE in Sachen Innovation nicht wirklich überzeugen, aber was sie wirklich drauf haben ist eine Attitüde die laut und inbrünstig schreit: Screw you, guys! Immerhin, CADAVER RACE bedienen sich auch ein wenig bei THE BLACK DAHLIA MURDER , wie in If Hope Was More Normal Than Apathy Or Cynicism und haben ein paar Verneigungen vor BOLT THROWER, wie in Rambo Saves The Day parat.

Die Debüt-EP der österreichischen Bastarde ist nicht nur kurz, sondern auch kurzweilig und wird auch nicht langweilig, wenn sie dreimal am Stück läuft. In Sachen Songwriting wissen CADAVER RACE worauf es ankommt: Eine ausgewogene Mischung aus Groove und Blast, zusammen mit Riffs, die knallen und abwechslungsreichem Gesang. Somit sind die fünf Songs gut geschrieben und machen Spaß, vor allem, weil CADAVER RACE darauf verzichten, sich in peinlichen Porn- und Gore-Klischees zu verlieren, und sich eher die dreckige, räudige Seite des Genres – mit Straßenköterattitüde, wenn man so will – wiederzugeben. Dafür ist die Instrumentale Leistung aber ganz ordentlich, das Drumming ist versiert und auf den Punkt, die Gitarren liefern saubere Arbeit, auch wenn hier keine wirklich technischen Highlights geboten werden. Und sogar die Produktion geht wirklich in Ordnung, hier gibt es kein schwachbrüstiges Proberaumrumpeln zu hören, sondern transparente und drückende Arbeit.

CADAVER RACE ist eine überraschend gute Debüt-EP gelungen, die mit Humor, Lockerheit und guten Songs punkten kann. Wenn du Death-Grind gerne eingängig und nicht zu technisch magst, solltest du den österreichischen Basterds auf ihrer Myspace-Seite eine kleine Liebesbotschaft schicken. Vielleicht bekommst du dann die 5-Track-EP im Gegenzug für ein paar Euros zugeschickt.

Veröffentlichungstermin: Juli 2010

Spielzeit: 18:31 Min.

Line-Up:

Yellow Beer – Vocals
Blue Beer – Guitar
80´s Glasses – Guitar
Jesus – Bass
Red Beer – Drums

Label: Eigenproduktion
MySpace: http://www.myspace.com/cadaverrace

Tracklist:

1. Kampf der Scheiße
2. If Hope Was More Normal Than Apathy Or Cynicism
3. Rambo Saves The Day
4. …But Alive
5. Losing Perspective

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