BURNED ALIVE: Unleash The Darkness [Eigenproduktion]

Allzu konventioneller Metalcore, der es leider nur selten schafft, aus der eigenen Belanglosigkeit auszubrechen.

Andächtiger Mönchsgesang erklingt; ohne instrumentale Untermalung erzeugt der als Intro fungierende Kirchengesang eine dichte, ehrfurchtsvolle Atmosphäre und lässt die Anspannung und Erwartung, was wohl mit jeder nächsten Sekunde folgen mag, Stück für Stück in die Höhe schießen. Schließlich verstummt der Gesang, die Doublebass setzt ein, ein kurzer aggressiver Grunzer erklingt und… dem Hörer wird das ausgelutschteste Metalcore-Riff, das man sich vorstellen kann, um die Ohren gehauen.

Schade, denn so wird der stimmungsvolle erste Eindruck schnell zunichte gemacht. Das Resultat ist zwar eingängig und recht gefällig, war aber in ähnlicher Form schon viel zu oft da, um heute noch begeistern zu können. Auch die nachfolgenden Tracks bedienen sich größtenteils bei Genre-Konventionen und plätschern somit eher vor sich hin, als mitzureißen. Dass dabei die jeweiligen Songlängen zum Großteil jenseits der Fünfminutengrenze liegen, ist denselbigen auch nicht gerade dienlich. Das gilt im Grunde ebenso für “Never Forget”. Innovationen sind hier mit der Lupe zu suchen, aber dennoch weiß der Song dank des melodischen Riffings und dem clean gesungenen Refrain mit Ohrwurmpotenzial zu gefallen.

Eine Ballade als überraschender Höhepunkt

Eine Besonderheit auf “Unleash The Darkness” stellt die Ballade “When Everything Is Falling Apart” dar. Nur von einem ruhigen Piano sowie den Stimmen von Frontmann Freddy und Gastsängerin Maike Woelfl getragen, ist der Song ein melancholisch-emotionales Duett, das zugleich ein wunderbar gelungener Gegenpol zum sonst harten Material ist – überraschenderweise sogar die stärkste Nummer des Albums. Mit der Moshgranate “Waking Up Inside” bewegen sich BURNED ALIVE anschließend wieder zielsicher in Hardcore-Gewässern, können das solide Niveau aber weder bei “Cruelty of Men” noch beim letzten regulären Track “Alone” aufrechterhalten. Stattdessen versumpft die Band wieder in Belanglosigkeit und beendet ihr Debüt trotz stimmungsvollen Outros genauso unspektakulär, wie sie es begonnen hat.

Die Bilanz von “Unleash The Darkness” ist somit durchwachsen. Neben einer tollen Ballade und zwei beziehungsweise drei annehmbaren Metalcore-Stücken gibt es wenig Aufregendes zu entdecken. Was live mit Sicherheit ordentlich abgeht und Spaß macht, funktioniert auf Platte aufgrund kaum vorhandener Eigenständigkeit nur bedingt. Höchstens für Leute interessant, die den Moshpit als ihren Zweitwohnsitz gemeldet haben.

Veröffentlichungstermin: 08.04.2008

Spielzeit: 46:51 Min.

Line-Up:
Freddy: Vocals
Tim: Guitar
Chris: Guitar
Sajid: Bass
Henrik: Drums

Produziert von Conny Schatka
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.burned-alive.de
Email: http://www.myspace.com/burnedalivemetal

BURNED ALIVE “Unleash The Darkness” Tracklist

01. Intro
02. All My Wounds Are Healed
03. Accept
04. Again And Again
05. Never Forget
06. Upcoming Energy
07. When Everything Is Falling Apart
08. Waking Up Inside
09. Cruelty Of Men
10. Alone
11. Outro

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