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BLOODY WINGS: Our Faith Has Yielded… [Eigenproduktion]

Der "anständige" Death/Doom Metal greift auf die typischen Zutaten des Genres zurück, bleibt jedoch auch originell, indem etwa der Gesangsstil wechselt und echte klassische Instrumente gut integriert werden.

Aus dem italienischen Bergamo stammt die fünfköpfige Band BLOODY WINGS, die maßgeblich von den Gebrüdern Pizzuto getragen wird, die nicht nur für Musik und Lyrics verantwortlich zeichnen, sondern auch das Artwork und das orchestrale Arrangement in Eigenregie in die Hände nahmen. Das Ergebnis des zweiten Demos nach dem selbstbetitelten Erstversuch aus dem Jahre 2003 ist ohne großes Federlesen dem Funeral Doom zuzuordnen. Schleppendes Tempo, gemäßigter Growl-Gesang und Atmosphäre schaffende Einsprengsel klassischer Instrumente wie Cello und Viola.

Den Auftakt macht ein überlanges Intro, das den Hörer in eine passende Stimmung versetzen vermag. Mit Tears Of Flesh und Turn Down The Cross folgen dann ganz typische Genresongs, die in ihren zwischen acht und neun Minuten zähe Riffs von den tiefgestimmten Gitarrensaiten schlagen und nicht nur deshalb Erinnerungen an alte MY DYING BRIDE-Scheiben erwecken. Als gute Lösung erweisen sich die abrupten Übergänge, die von den klassischen Instrumenten eingeleitet werden und maßgeblich für die melancholische Grundstimmung der Songs sorgen. Denn mit Hilfe der Gitarren oder des Gesangs wäre dies weniger möglich gewesen, was nicht zuletzt an der schwammigen Produktion liegt, die vor allem die Gitarren, den Bass und die Drums nicht im besten Licht erscheinen lässt.

Dieser Punkt trübt letztlich auch das allgemeine Musikerlebnis: denn durch die drucklosen Passagen schreitet der erhoffte Spannungsaufbau nur mit unsicheren Schritten voran. Dies ist umso bedauerlicher, als die Italiener durchaus einige schöne Melodien im Gepäck haben und sich nicht nur aufs bloße Kopieren der Death/Doom-Granden beschränken, sondern auch rockigere Nummern mit cleanem Gesang und leichtem Gothic-Einschlag (Stranger To Your Sun) oder gut durcharrangierte Epen wie A World Without Us To Bow bieten, das in seinen knapp elf Minuten abwechslungsreich und die Leidenschaft für den Funeral Doom huldigend aus den Boxen schallt.

Das engagierte Werk, das lediglich Abstriche in der Produktion zu verzeichnen hätte, folglich aber auch in anderen Bereichen Federn lässt, ist für fünf Euro (zuzüglich Porto) über die Homepage von BLOODY WINGS zu bestellen, auf der es im übrigen mit Turn Down The Cross auch einen kompletten Song zum Herunterladen gibt.

Veröffentlichungstermin: 29.03.2005

Spielzeit: 44:21 Min.

Line-Up:
Giulio Pizzuto – Guitar, Vocals

Aurelio Pizzuto – Drums, Cello

Pierpaolo Boninelli – Keyboards

Matteo Barbetta – Guitar

Omar Ubbiali – Bass

Gastmusikerin: Silvia Gelfi – Viola

Produziert von BLOODY WINGS

Homepage: http://www.bloodywings.cjb.net

Email: bloodywings@altervista.org

Tracklist:
1. Forever This Misery

2. Tears Of Flesh

3. Turn Down The Cross

4. Stranger To Your Sun

5. A World Without Us To Bow

6. Monologue Of A Vampire

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