BLIND GUARDIAN: Live

Das Doppelalbum ist ein wahres Monster geworden.

Live ist ein wahres Monster geworden. Der Sound ist schlichtweg der Hammer und die gesamte Band in bester Verfassung. Besonders Thomen Stauchs Schlagzeugspiel profitiert von dem druckvollen Klang. Im Gesangsbereich gibt es freilich gerade bei den Stücken neueren Datums einige Lücken. Doch das war zu erwarten und trübt den Hörgenuss nicht weiter. Unverzeichlich ist allerdings, dass The Bard`s Song: The Hobbit fehlt! Schweinerei!

Ansonsten ist die Setlist aber sehr gelungen. Überschneidungen mit Tokyo Tales gibt es kaum, zumal ein Großteil der Stücke von den drei seither veröffentlichten Studioalben stammt. Im Prinzip ist jedes Lied genial (von Under The Ice und Harvest of Sorrow mal abgesehen), so dass ich mich nur mühsam dazu durchringen kann an dieser Stelle Nightfall und Time Stands Still hervorzuheben. Gerade bei diesen beiden Stücken wird deutlich, dass sich BLIND GUARDIAN in den zehn Jahren seit der Veröffentlichung von Tokyo Tales weiterentwickelt haben.

Doch nicht nur das neuere Material klingt reifer. Auch die alten Stücke sind im direkten Vergleich wesentlich präziser und kontrollierter ausgefallen. Gleichzeitig ist aber auch von der Seite des Publikums mehr zu hören. Dabei ist Charly Bauerfeind und der Band das Kunststück gelungen, die Aufnahmen von fast zwanzig Konzerten zu einem schlüssigen Ganzen zusammenzufügen. Das dadurch entstandene Sprachgewirr in den Ansagen stört zumindest mich kein bisschen. Denn schließlich ist Live nicht mehr und nicht weniger als ein umfassender Rückblick auf die letztjährige Tour.
Besondere Überraschungen gibt es auf Live also keine. Fans bekommen für ihr Geld über zwei Stunden hochqualitatives Material von Deutschlands bester Metal-Band, während Gelegenheitshörer sich die beiden Silberlinge getrost sparen können. Außerdem scheinen BLIND GUARDIAN aus dem A Night At The Opera-Debakel gelernt zu haben. Denn das Titelbild stammt diesmal wieder aus der Feder von Andreas Marschall, der den Albumtitel sehr schön umgesetzt hat.

Abschließend sei noch bemerkt, dass Virgin Live nicht im Compact Disc-Format sondern als kopiergeschützte Discs veröffentlichen, was entsprechende Vor- und Nachteile mit sich bringt.

Veröffentlichungstermin: 26.05.2003

Spielzeit: 134:05 Min.

Line-Up:
Hansi Kürsch: Gesang

André Olbrich: Gitarre

Marcus Siepen: Gitarre

Thomen Stauch: Schlagzeug

Gastmusiker:

Oliver Holzwarth: Bass

Michael Schüren: Keyboards
Label: Virgin

Homepage: http://www.blind-guardian.com

Tracklist:
1. War of Wrath

2. Into The Storm

3. Welcome To Dying

4. Nightfall

5. The Script For My Requiem

6. Harvest of Sorrow

7. The Soulforged

8. Valhalla

9. Majesty

10. Mordred`s Song

11. Born In A Mourning Hall

12. Under The Ice

13. Bright Eyes

14. Punishment Divine

15. The Bard`s Song (In The Forest)

16. Imaginations From The Other Side

17. Lost In The Twilight Hall

18. A Past And Future Secret

19. Time Stands Still (At The Iron Hill)

20. Journey Through The Dark

21. Lord of The Rings

22. Mirror Mirror

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