Wenige Sänger wurden so brutal und zum großen Teil weit unter der Gürtellinie kritisiert wie Blaze Bayley zu seinen Zeiten bei IRON MAIDEN. Den Schuldigen für ein gutes und ein miserables Maiden-Album sehe ich zwar nach wie vor eher bei Steve Harris, der sowohl als Songwriter als auch als Produzent schon bessere Tage als in der Bayley-Phase hatte, trotzdem schied Blaze als Gescheiterter von den Eisernen Jungfrauen. Nachfolgend gelang es ihm sowohl als Live-Act, als auch mit seinen ersten drei Veröffentlichungen, die bei WOLFSBANE mühsam erworbene Reputation langsam wieder zu gewinnen. Mit „Blood And Belief“ liegt nun das vierte Album des Briten vor, das mit einer neuen Rhythmus-Sektion und neuen Einflüssen aufwartet. Der Sound ist moderner und düsterer geworden, traditionelle Metaleinflüsse wurden etwas zurückgefahren. Beides würde ich persönlich als negativ verbuchen, positiv fällt auf, dass Blaze sich gesanglich noch mal gesteigert hat und eine sehr gute Performance abliefert. Das Songwriting ist zwar abwechslungsreicher geworden, man variiert mit Tempowechseln, vermehrten Breaks und bemüht sich um mehr Abwechslung, trotzdem war das Debüt des kleinen Sympathiebolzens für mich überzeugender und präsentierte ihn und seine Band mehr aus einem Guss. Trotzdem ein gutes Album, das BLAZE für die Zukunft alle Optionen offen hält. Die zum Teil dunkle Stimmung des Albums resultiert aus Blaze’ Alkoholproblemen, die in einer depressiven Erkrankung endeten. Wer aber Songs wie „Ten Seconds“ oder „Story Of My Life“ (das den absoluten Höhepunkt des Albums darstellt), raus hauen kann, hat eigentlich weder einen Grund zum Saufen, noch zu depressiven Selbstzweifeln.
Veröffentlichungstermin: 26.04.2004
Spielzeit: 51:29 Min.
Produziert von Andy Sneap
Label: SPV
Homepage: http://www.planetblaze.com/
Tracklist:
1.Alive 2.Ten Seconds 3.Blood And Belief 4.Life And Death 5.Tearing Myself To Pieces 6.Hollow Head 7.Will To Win 8.Regret 9.The Path And The Way 10.Soundtrack Of My Life