BLACKPUZZLE: Black City Blues [Doppel-CD] [Eigenproduktion]

BLACKPUZZLE haben sich neu justiert: "Black City Blues" ist erdiger, krachender Bluesrock mit Hitpotenzial.

Nein, das hört sich nicht nach einer Band an, die resigniert hat. BLACKPUZZLE klingen viel mehr nach einer Truppe, die es endlich wissen will. Seit Universal Super Swamp im Jahr 2008 war es still um die Stuttgarter, eine Zeit der Neuausrichtung und Selbstfindung. Der Titel verspricht es bereits, Black City Blues ist ein ultracooles Rockalbum, eines mit Seele und tief verwurzelter Lässigkeit. Es ist der mit Augenzwinkern versehene Größenwahn des Rock and Roll-Business dabei, somit besteht Black City Blues aus bluesigen Riffs, starken, oft zweistimmigen Melodien, schönen Gesangsarrangements von rauen, melodischen Stimmen, sowie treibenden Grooves. Das knapp anderthalbstündige Doppelalbum hat auf der ersten CD, dem Hauptwerk, zwölf Stücke parat, die meist stürmisch und wild rocken – nicht so unbekümmert, wie es junge Musiker machen würden, sondern mit einem ausgeprägten Background.

Zwischen KYUSS, beziehungsweise QUEENS OF THE STONE AGE und MONSTER MAGNET haben sich BLACKPUZZLE derzeit eingenistet und zeigen, dass sie eigenständiges Songwriting durchaus im Kreuz haben: Blackface, Don Quichote, Don´t Date The Devil, Booze ´n´ Boogie, Go Go Radio und All In zeigen, dass das Quartett neben einer Menge Power auch eine eigene Herangehensweise an das Songwriting hat. Beinahe spitzbübisch agieren BLACKPUZZLE und haben hörbar Spaß an ihren Songs – die Metal-Wurzeln der Band sind nahezu verschwunden, was Black City Blues gut tut: Das Album strotzt geradezu vor Spontaneität und Power. Gute Laune wird verbreitet, selbst wenn ein paar Stücke nicht so ganz funktionieren, wie die Semi-Ballade Rise And Fall, die erst gegen Ende etwas aus sich rausgehen kann. Dem steht Wednesday gegenüber, bei dem man, in der Küche stehend und Kartoffeln schälend – wahlweise auch mit dem Auto durch die Stadt cruisend – gern lauthals mitbrüllt. Und auch Retrocure, das uns beschwingt wieder in die reale Welt entlässt, hat geradezu hymnische Qualitäten.

Black City Blues ist sehr kurzweilig, die Länge von einer knappen Stunde der ersten CD fällt nicht auf, und auch die zweite CD mit einer knappen halben Stunde voller teils bizarrer Coversongs und Neuaufnahmen ist schnell vorbei und macht Freude. Hier steht der Spaß im Vordergrund, wie vor allem beim RIHANNA-Cover Please Don´t Stop The Music klar wird. Außerdem erleben die älteren Stücke im neuen Gewand eine erhebliche Steigerung, gerade in Hinsicht der Produktion. Dass Gastsänger Michelle Darkness von END OF GREEN dreimal seine Stimme erheben darf, veredelt die Stücke zusätzlich. Black City Blues zeigt auch, dass Sänger und Gitarrist Marc Ayerle mittlerweile in seinem Studio einen druckvollen, aber doch erdigen und warmen Sound erschaffen kann.

Was BLACKPUZZLE hier in Eigenregie erschaffen haben ist zweifellos beeindruckend, von der Aufmachung über das Songwriting und die Produktion stimmt an dem Drittwerk Black City Blues alles. Wer erdigen, krachenden Bluesrock mit Hitpotenzial mag und für wen Stoner Rock nicht zwingend psychedelisch sein muss, der sollte hier dringend ein Ohr riskieren. Für 12 € inklusive Versand ist diese kleine Rocksensation direkt bei der Band erhältlich.

Veröffentlichungstermin: November 2013

Spielzeit: 55:32 + 29:23 Min.

Line-Up:
Marc Ayerle – Guitars, Vocals, Pianos
Volker Buchele – Guitars, Vocals
Florian Hobus – Bass, Backings
Felix Walch – Drums, Percussions

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.blackpuzzle.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/bLackpuzzLe

Tracklist:
CD1:
1. Electric Shavyland
2. Blackface
3. Don Quichote
4. Chameleon
5. Rise And Fall
6. Don´t Date The Devil
7. Booze ´n´ Boogie
8. Wednesday
9. Go Go Radio
10. All In
11. Fury Queen
12. Retrocure

CD2:
1. Burnin´ For You (BLUE ÖYSTER CULT-Cover)
2. Don´t Stop The Music (RIHANNA-Cover)
3. No Bulletproo Soul (Re-Recorded)
4. Epitaph (This Ache) (Re-Recorded)
5. Set The Fire Again
6. Keep On Running (SPENCER DAVIS GROUP-Cover)

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