Nach dem eher Rock`n´Rolligen Debüt, der unterhaltsamen New Honky Tonk Bootlegs-EP, auf der die Atlanta-Southern Rocker BLACKBERRY SMOKE sich den traditionellen Country-Klängen hingegeben hatten, und dem folgenden Album Little Piece Of Dixie als gereifter Mittelweg wurde zuhause in den USA im August 2012 das neue Album The Whippoorwill veröffentlicht. Nun kommen also auch wir in den Genuss, aufgepeppt mit drei Bonussongs. Nun denn, warum BLACKBERRY SMOKE – wie schon so viele andere Bands – als Thronfolger der Southern-Helden LYNYRD SKYNYRD gehandelt werden, und man hier mit begeistertem Kopfnicken zustimmt, das wird schnell klar. Sicher nicht nur, weil sie von Country-Superstars ZAC BROWN gepuscht werden.
Mit dem schmissigen Opener, der sofort in die Beine geht, oder auch später bei Sleeping Dogs sind sofort LYNYRD SKYNYRD allgegenwertig, mit Ain´t Much Left Of Me gibt es auch mal was für die BLACK CROWS-Fans, bei One Horse Town aber auch mal eine Prise BOB SEGER aus dem hohen Norden der USA. Absolut gelungen ist der Spagat vom nicht zu harten Southern Rock zum zeitgemäßen Country-Sound. Das schunkelige Pretty Little Lie, das spaßige Everybody Knows She´s Mine oder das Hitverdächtige Lucky Seven gefällt garantiert jedem, der statt hart zu Rocken eher TIM MCGRAW, JOSH TURNER, NEAL MCCOY und Co. hört. Wenn sich beim treibend rockenden Leave A Star mit MOLLY HATCHET-Touch plötzlich das Banjo durchdrückt, dann ist ein fettes Grinsen unvermeidbar. Die Bridge macht Lust, mal wieder TOM ROBINSON´s 2-4-6-8 Motorway zu hören, der beim Southern Rock zwingende Pfiff vor dem Gitarrensolo ist auch dabei. Auch die restlichen Songs erinnern dezent bis deutlich an andere Helden des Southern Rock, Ain´t Got The Blues erinnert ganz oldschool eher an die New Honky Tonk Bootlegs Country-EP. Natürlich wird man beim Titelsong und vor allem dem offiziellen Schlusstrack, dem sentimental-bluesigen Up The Road dahinschmelzen, das genretypisch mit ausgedehnten Gitarrensoli und starken female Backings endet. Als Zugabe für den Release bei uns gibt es drei Bonustracks. Cool funky Country Side of Life, wieder mit cremigen female Backings, die beiden Bonus-Live-Songs sind fast unnötig, weil so sauber gespielt, dass sie sich von den originalen Songs vom Auftakt des Albums kaum unterscheiden. Sie untermauern eher noch mal, wie gut diese Band ist, und dass sie den Lorbeeren als die Southern/Country Rock-Band der Zukunft ohne jeden Zweifel gerecht werden. Die Vocals sind perfekt für diesen Sound, natürlich gibt es viel stimmige Gitarrenarbeit zu bewundern, die neuen Hammond- und Pianosounds machen den Bandsound noch runder, das Album selbst bekam auch einen erdigen, ehrlichen Sound verpasst.
Jeder, der bei Southern Rock und/oder modernem Country Rock aufhorcht, wird an BLACKBERRY SMOKE nicht mehr vorbei kommen. The Whippoorwill bringt alles mit, um für beide Lager ein Pflichtkauf zu sein. Die Mischung gefällt, und man ist jetzt schon sicher, dass die Band uns auch zukünftig noch einiges zu bieten hat. Ein tolles Album! Da werden wohl auch die Shows im März zum Pflichtprogramm.
Tourdaten bei vampster: BLACKBERRY SMOKE
Veröffentlichungstermin: 14.02.2014
Spielzeit: 65:17 Min.
Line-Up:
Charlie Starr – lead Vocals, Guitar
Paul Jackson – Guitar, Backing Vocals
Brandon Still – Piano, Organ
Richard Turner – Bass
Brit Turner – Drums
Gäste:
Clay Cook – Percussion
Maureen Murphy, Lo Carter, Kyla Jane, Arnold McCuller – Background Vocals
Label: Erache Records
Homepage: http://www.blackberrysmoke.com
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/BlackberrySmoke
Tracklist:
1. Six Ways To Sunday
2. Pretty Little Lie
3. Everybody Knows She´s Mine
4. One Horse Town
5. Ain´t Much Left Of Me
6. The Whippoorwill
7. Lucky Seven
8. Leave A Scar
9. Crimson Moon
10. Ain´t Got The Blues
11. Sleeping Dogs
12. Shakin´ Hands With The Holy Ghost
13. Up The Road
14. Country Side of Life (Bonus Track)
15. Pretty Little Lie LIVE (Bonus Track)
16. Six Ways to Sunday LIVE (Bonus Track)