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BLACK SEPTEMBER: The Forbidden Gates Beyond

BLACK SEPTEMBER verbinden Black und Death Metal mit Hardcore gemäß der Maxime: Zuerst alle über den Haufen schießen und dann die Fragen stellen.

Schwarze September gab es schon viele, in München, in Jordanien, und vor zehn Jahren war es gar pechschwarz im September in den USA. Wie schwarz es heuer werden wird, wissen wir noch nicht, nur eins ist sicher: Wirklich froh sehen die Amerikaner ihrer Zukunft nicht entgegen. Auch BLACK SEPTEMBER nicht. Und das tust du ja auch nicht, wenn du am Monatsersten schon feststellst, dass es hinten und vorne nicht reicht. Lauter Black Fridays sozusagen. BLACK SEPTEMBER aus Chicago haben aber keine Börsentipps parat, wie man finanzielles Chaos abwenden kann, im Gegenteil. Sie feuern das Chaos viel mehr an, mit ihrem abartig ausgeschissenem Mix aus räudigem Black Metal bester DARKTHRONE-Prägung und Portland-Hardcore, so dass gerne Erinnerungen an FROM ASHES RISE aufkeimen, vor allem wenn es etwas melodischer wird. Und auch altmodischen Death Metal haben BLACK SEPTEMBER mit der Muttermilch aufgesogen, Liebeserklärungen an DISMEMBER und BOLT THROWER zeigen BLACK SEPTEMBER auf The Forbidden Gates Beyond außerdem voller Stolz.

Natürlich sind die Songs bei all diesen verschiedenen Einflüssen nicht immer leicht zu durchschauen, weshalb The Fobidden Gates Beyond vor allem eine Lärmwand ist, die sowohl epische Tendenzen, wie Creation Of Chaos, The Absene Of Life And Death und Unleashed beinhaltet, als auch schnelle, chaotische Nummern, wie es das Titelstück und Tombs bereit halten. Überall haben BLACK SEPTEMBER ihre Reize, überall macht es Spaß, der Band zuzuhören, aber es ist zweifellos recht anstrengend, über die ganze Spielzeit hinweg bei der Sache zu bleiben. In fünfunddreißig Minuten zerlegen BLACK SEPTEMBER ihre Umgebung mit einem gnadenlosen Album, das zwar entschlossen und konsequent ist, dem es aber an Eingängigkeit und Relevanz ein wenig mangelt. The Forbidden Gates Beyond ist von der Sorte, die zuerst das Massaker anrichtet, und dann Fragen stellt.

Prinzipiell gesehen machen BLACK SEPTEMBER vieles richtig. Es gibt genügend Abwechslung im Bereich der Geschwindigkeit, es ist sowohl brutal und primitiv als auch melodisch, bis zu einem gewissen Grat sogar episch. Aber den bizarren Arrangements und den teils kruden Breaks sei dank, ist dieses stampfende, schnaubende Album, das in allem wildert, was brutal und böse ist, eine recht schwerverdauliche Angelegenheit. Vielleicht liegt es daran, dass The Forbidden Gates Beyond, nach einigen EPs, nun das Debütalbum der fünfköpfigen Band ist, und sie ihre Grenzen erst austesten muss. Immerhin, instrumental gesehen ist alles im Lot, die Gitarren leiten mit messerscharfen Riffs und morbiden Leads durch das Geschehen, das Drumming ist relativ simpel, sauber und groovt bösartig. Und Sängerin Jen ruiniert sich ihre Stimme, die sie sich durch eine klassische Gesangsausbildung erarbeitet hat, auf beeindruckende Art und Weise.

Die Zeichen stehen auf Sturm, der kommende September wird sicherlich pechschwarz, und wenn BLACK SEPTEMBER am Ball bleiben, werden sie vielleicht auch mal ein ganzes Jahr die Welt in Blut und Pech tauchen. Wenn du gerne zwischen den Stühlen Musik hörst und findest, dass Black und Death Metal mit Hardcore einfach zusammen gehören, dann solltest du hier reinhören – zum Beispiel auf der Bandcamp-Seite von BLACK SEPTEMBER, auf der sich die ganze Diskografie dieser wilden Horde streamen lässt.

Veröffentlichungstermin: 12. August 2011

Spielzeit: 35:01 Min.

Line-Up:
J.M. – Vocals
L.M. – Guitar
J.M. – Guitar
A.S. – Bass
T.N. – Drums

Label: Prosthetic Records

Homepage: http://www.blackseptemberchicago.com

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/thebandblackseptember

Tracklist:
1. The Forbidden Gates Beyond
2. Creation Of Chaos
3. Hallow Of Decay
4. Tyrants
5. Tombs
6. The Absence Of Life And Death
7. Unleashed

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