BLACK HARLEQUIN: Anima [Eigenproduktion]

Gothic Rock aus Italien, der sich mit Spannungslosigkeit und Uneigenständigkeit herumschlägt.

Mit Anima betreten BLACK HARLEQUIN erstmals das glatte Parkett des Musikgeschäfts. Und sie sollten sich gut festhalten, denn gerade in ihrer Musikrichtung weht teilweise ein kräftiger Wind, der bloße Nachahmer und nur minder Talentierte schnell wieder zurück ins Nirgendwo verbläst.

Hergeweht aus dem venezianischen Raum verbreiten die fünf heruntergespulten Songs keinerlei Emotionsauslöser. Trotz allem sind sie dem Gothic Rock zuzuordnen, da die Songs zumeist im Midtempo angesiedelt sind, der weibliche Gesang und die Melodien eher klagenden Charakter haben, ohne aber wirklich Verzweiflung oder ähnliche Gefühlsregungen zu entfesseln, und die Band ungeniert nach ihren italienischen Vorbildern LACUNA COIL (vor allem Wake Up My Fury macht hier keinen Hehl daraus) klingen, sowie in den ruhigeren, poppigen Passagen Erinnerungen an MORTAL LOVE aufkeimen lassen. Auch wenn diese Bands hier jetzt genannt worden sind, so sind BLACK HARLEQUIN noch ein gutes Stück von der Qualität der zum Vergleich herangezogenen Bands entfernt. Das Songwriting ist viel zu eindimensional, Bandleader und Co-Produzent Raska müht sich zwar, immer wieder von eingestreuten Leadgitarren-Spuren Gebrauch zu machen, um die ansonst belanglosen Melodien aufzufrischen, doch es bleibt von jedem einzelnen Song im Endeffekt viel zu wenig hängen. Die Vocals von Elisa sind auch noch ausbaufähig; teilweise scheint es, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie bluesig, rokig oder arienhaft singen sollte, und macht dann einfach eine Symbiose daraus, was in einer im Kehlkopf festsitzenden Stimme endet, die nicht zur Entfaltung kommen kann. Sie ist im übrigen nicht das einzige weibliche Mitglied der Band, die dem Bandfoto nach sehr jung zu sein scheint. Denn die Drums – leider ziemlich simpel gespielt – werden von der erst neulich zur Formation gestoßenen Kay bearbeitet.

Schlussendlich bleibt nichts Anderes zu sagen, als dass die Band ziemlich langweilig ist. Anima ist vollkommen entbehrenswert, hat weder Ecken noch Kanten und drängt sich kein bisschen auf, jemals wieder im CD-Player zu landen. Starker Gegenwind also für die Band aus Italien, die ab sofort ordentlich gegensteuern muss, um das Ruder noch herumzureißen.

Veröffentlichungstermin: September 2005

Spielzeit: 21:21 Min.

Line-Up:
Elisa – Vocals

Marco Raska – Guitar & Keyboards

Matteo Silver – Guitar

Mirko – Bass

Caterina Kay – Drums & Percussion

Produziert von Enrico Longhin, Davide Carraro, Raska & BLACK HARLEQUIN
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.blackharlequin.com

Email-Adresse der Band: info@blackharlequin.com

Tracklist:
1. Wake Up My Fury

2. Gemini

3. Denial

4. Deadly Sin

5. Alone

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