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BIRDS OF PREY: The Hell Preacher

Ein wenig schlampig und sehr sumpfig. Für ein Southern Metal All Star-Projekt zu wenig.

Ich gebe zu, einige Fehlkäufe in meinem Leben getätigt zu haben, oftmals auch wegen Etikettenschwindel. Dass aber mal eine RELAPSE-Band darunter fallen würde, das hätte ich mir bis zum Jahre 2006 nicht träumen lassen. Und doch, BIRDS OF PREY haben auf ihrem Debütalbum Weight of the Wound zwar lustige Assitexte vertont, die Musik darauf ist aber recht langweilig und ziemlich eintönig. Jetzt hat diese sogenannte All-Star-Band ein Album dazwischen Zeit gehabt sich zu verbessern. Und deshalb die Preisfrage: Kann das konzeptuelle Drittwerk The Hell Preacher überzeugen?

Zumindest stellenweise. Weil hauptsächlich haben wir es auf diesem vierzigminütigem Drecksklumpen wieder mit dreckigen Riffs, derben Grooves und infernalischem Redneck-Gebrüll von Ben Hogg zu tun. Daraus entstehen nette Songs mit guten Hooklines, einigem Wiedererkennungswert, aber so richtig reißt The Hell Preacher trotzdem nicht vom Hocker. Weil sich BIRDS OF PREY zu sehr auf die Simplizität verlassen und glauben, sie brauchen keine kleinen Finessen und Details, nur weil hinter dem Schlagzeug ein Dave Witte sitzt, ein Erik Larson da Gitarre spielt und Summer Welch von BARONESS am Bass tätig ist, der tragischerweise ziemlich untergeht.

Klar, auch versierte Musiker dürfen sich mal primitiv austoben, aber meistens kommen dann eben wenigstens irre Songs raus. Und dank zugedröhnten Grooves zwischen altmodischem Death-Thrash und Sludge ist auch nicht allzu viel Abwechslung vorhanden, die meisten Songs krebsen im Midtempo-Bereich herum, wie das recht langatmige Juvie und Alive Inside!. Am besten gefällt die Band, wenn sie in flotteren Regionen unterwegs ist. Wenn sie wie in Taking on Our Winter, Blind Faith und Warriors of Mud… The Hellfighters ihr Faible für Death Metal, die Drecksau eben, heraus hängen lassen. Da kommt dann auch gerne mal ein von Tom G. Warrior entliehenes Uh vor und die Welt ist für ein paar Augenblicke in Ordnung.

Und auch wenn es ein paar geile langsamere Nummern wie Blood und klar gerifften Thrash Metal wie in Giving Up the Ghost gibt, BIRDS OF PREY fallen durch eine gewisse Schlamperei im Songmaterial auf. Da hat beim Proben wohl der soziale Teil überwogen. Und trotzdem, wer auf eine dreckige Mischung aus ORANGE GOBLIN, ALABAMA THUNDERPUSSY und ENTOMBED zu Wolverine Blues vorstellen kann, der kann mehr verkehrt machen, als sich dieses Album zu kaufen. Denn lass dir eins gesagt sein. Im Vergleich zu Weight of the Wound ist The Hell Preacher so etwas wie ein Meisterwerk. Aber bewerte das jetzt bitte nicht über.

Veröffentlichungstermin: 8. Mai 2009

Spielzeit: 40:54 Min.

Line-Up:
Ben Hogg – Vocals
Erik Larson – Guitar
Bo Leslie – Guitar
Summer Welch – Bass
Dave Witte – Drums

Label: Relapse Records
MySpace: http://www.myspace.com/birdsop

Tracklist:
1. Momma
2. Juvie
3. As the Field Mice Play
4. Alive Inside!
5. Tempt the Disciples
6. Taking on Our Winter
7. Blood
8. The Exavation
9. Blind Faith
10. False Prophet
11. The Owl Closes In
12. Warriors of Mud… The Hellfighters
13. Giving Up the Ghost

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