BILLION DOLLAR BABIES – das lässt den geneigten Rocker zuerstmal an eins denken. Nämlich an den Grandfather des Schockrocks, ALICE COOPER, und sein gleichnamiges Album bzw. seinen gleichnamigen Hit aus den frühen 70ern. Seit 2005 gibt es nun also aber auch eine Band, die so heißt. Ob sie mit Onkel Alice was gemeinsam haben? Na ja, in gewisser Weise schon, schlägt doch ihr sleaziger Hard Rock in eine ähnliche Kerbe wie Vincent Furniers Überscheiben Trash (1988) oder Hey Stoopid (1990). Aber auch die ehemaligen Toxic Twins, also Steven Tyler, Joe Perry und Konsorten und die MÖTLEY CRÜE mitsamt Hairspray-Clique winken uns immer mal wieder zu, wenn die BILLION DOLLAR BABIES durch die Gehirnwindungen brettern.
Brettern – das ist auch gleich das richtige Stichwort für den Opener Nineteen nintie four, denn bei diesem Arschtreter möchte man am liebsten gleich auf seine (nur im Geiste vorhandene) Harley steigen und eine kleine Runde drehen. Der Ohrwurmrefrain tut sein Übriges dazu, dass dieser Song danach schreit, die Repeat-Taste zu drücken. Nein, wir widerstehen aber und hören uns zunächst mal das ganze Material der Schweden an, das im Übrigen auf 4 Songs begrenzt ist. Laut Homepage soll aber schon im nächsten Jahr, ähhmmm, nein heuer schon ein erstes Full-Length-Werk folgen. Ob darauf Restless minds zu hören sein wird, wird sich zeigen. Dieser Song kommt wesentlich gediegener daher als der Opener, um nicht zu sagen radiotauglicher. Damit büßt er aber leider auch etwas an demjenigen Drive ein, den der Opener versprüht. Der Titeltrack kommt da schon wieder näher heran und verleitet schnell zum Mitwippen. Danach wird die Messlatte aber nochmal auf das Einstiegsniveau gelegt. We don`t live forever strotzt nur so vor Energie und lässt uns wehmütig zurückdenken an die Zeit unmittelbar bevor die Grunge(jahrhundert)welle zahlreiche, talentierte Bands des Hairspray-Sektors (CINDERELLA, BRITNY FOX, RATT, BULLETBOYS, TYKETTO, SHOTGUN MESSIAH, BABYLON A.D., uvm.) in die Tiefen der Unbedeutsamkeit mitriss.
Anno 2009 sieht das aber alles schon wieder viel freundlicher aus. Der Grunge stieg und fiel im Wesentlichen mit dem Namen NIRVANA und so krochen auch die Hairspray-Rocker (neben den vielen anderen Betroffenen) nach und nach wieder aus ihren Löchern hervor. Ja, und mit dieser kleinen Renaissance schlüpft auch wieder Nachwuchs aus den eigenen Reihen ans Tageslicht, wohlwissend, dass mit dieser Stilrichtung nicht mehr die allergrößten Brötchen verdient werden können. Zu diesen Sprösslingen gehören auch die BILLION DOLLAR BABIES und mir ihrem unbedarften, rotzlöffeligen Auftreten können die Schweden wirklich punkten. Eine fette, klare Produktion macht diese in Eigenproduktion enstandene EP zu einer äußerst schmackhaften Kostprobe für das, was in diesem Jahr noch folgen soll… Her mit dem ersten Longplayer!!!!!
Veröffentlichungstermin: 19.10.2007
Spielzeit: 16:45 Min.
Line-Up:
Gesang: Franki Rich
Gitarre: Jon Silver
Pat Kramer
Bass: Nic Lester
Schlagzeug: Robby Rock
Produziert von Daniel Beckman und BILLION DOLLAR BABIES
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.billiondollarbabies.nu
MySpace: http://www.myspace.com/bdbabies
Tracklist:
1.Nineteen nintie four
2.Restless minds
3.Stand your ground
4.We don`t live forever