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BIBLE BLACK: The black swan epilogue

Der Club an Freunden dieser Klänge – zu denen auch ich mich zähle – wird BIBLEBLACK ebenso willkommen heißen wie damals HEXENHAUS, FIFTH REASON und Co. Allerdings werden auch BIBLEBLACK mit ihrem Debütalbum deren Schicksal teilen, unverstanden und unterbewertet nur von einer kleinen Schar an Freaks gefeiert zu werden.

Da sind sie wieder: Engelchen und Teufelchen, die permanent versuchen, einem beim Hören von The black swan epilogue reinzureden und einen ganz wuschig zu machen. Für einen durchaus sicher sehr kleinen Teil der Zivilisation – zu dem auch ich mich zählen darf – ist das Projekt BIBLEBLACK ein lang ersehnter Glücksmoment. Endlich mal wieder ein gemeinsames Ding von zwei Gitarrenhexern, die schon mit ihrer Zusammenarbeit bei Bands wie den göttlichen HEXENHAUS, den grandiosen MEMENTO MORI und ABSTRACT ALGEBRA um CANDLEMASS´ Leif Edling, den weniger bekannten FIFTH REASON und vielen technisch hoch anspruchsvollen, aber auch nicht immer leichtgängigen Projekten für Begeisterung oder ablehnendes Kopfschütteln sorgten. Auch die unabhängigen Klänge von Mike Wead bei z.B. KING DIAMOND und MERCYFUL FATE und Simon Johansson bei der Doom Metal-Band MEMORY GARDEN, STEEL ATTACK oder der Melodic-Death-Band SATARIEL haben ihre treue Fangemeinde im Rücken. Nun toben sich die beiden also wieder gemeinsam aus mit BIBLEBLACK und werden wie gehabt auf absolut geteilte Meinungen stoßen. Unterstützt werden die beiden durch Kollegen von THE BEREAVED und NATTAS sowie Gastvocals von Ronny Hemlin (STEEL ATTACK, TAD MOROSE), Kristian Andrés (MEMENTO MORI, FIFTH REASON, WUTHERING HEIGHTS) und Matthias Ljung HEARSE).

Auch musikalisch setzen einem BIBLEBLACK recht überraschend den Teufel nicht nur auf die Schulter. Statt der gewohnten Schnittmenge aus progressivstem Power-Metal und schwerem Doom geht man weitaus fieser vor und drückt ein wenig in die DIMMU BORGIR-Richtung. Nein, von Anbiederei bei deren Fans kann hier keine Rede sein, die wären mit dem zeitweilig heftigen bis extremsten Gefrickel definitiv überfordert, das Fegefeuer kann auch nicht viel schlimmer sein. Versucht man zu Bangen oder Mitzuwippen, dann sind Verspannungen vorprogrammiert. Hier bietet sich eher gespanntes Zuhören an, auch wenn Mitbewohner schnell dem Wahnsinn nahe sind. Schöner wäre allerdings eine Rückbesinnung auf alte Stärken. Denn stellt man die fiesen Vocals und das rasende Tempo etwas zurück, dann fühlt man sich auch als HEXENHAUS-Hänsel wieder wohl oder kann als Doom-Gretel doch mal ein paar schwerfällige Momente a la MEMENTO MORI genießen. Aber immer, wenn man nicht mehr an Märchen glaubt, schubsen einen BIBLEBLACK doch wieder in den Backofen. Es bleibt eigentlich nichts hängen, dazu sind die Songs zu komplex und von griffigen Hooks bis auf wenige typische HEXENHAUS-Grooves weit entfernt. So bleibt nur die Konzentration auf die teils atemberaubende Schlacht auf den Instrumenten und die weitaus besseren Gastvocals. Das Teufelchen auf meiner linken Schulter sagt, dass dies schlichtweg nur hoch technischer Krach ist, den keiner hören will. Das Engelchen rechts hingegen säuselt mir ins Ohr, dass ich doch genau das gewollt habe, dass ich meine vermissten alten Freunde willkommen heißen soll. Wo mich doch eher das Gute vor diesem Gefrickel schützen sollte und das Böse mich mit diesem musikalischen Teufelswerk locken sollte. Ja, wie gehabt bei Wead und Johansson werden sich die Geister scheiden. Normale Metaller werden Leute, die diese Musik freiwillig hören und für normal erachten, definitiv nicht für normal halten. Dieser Club an Freunden dieser Klänge – zu denen auch ich mich zähle – wird BIBLEBLACK ebenso willkommen heißen wie damals HEXENHAUS, FIFTH REASON und Co. Allerdings werden auch BIBLEBLACK mit ihrem Debütalbum deren Schicksal teilen, unverstanden und unterbewertet nur von einer kleinen Schar an Freaks gefeiert zu werden. Aber da bin ich mir sicher, auch die Herren Wead und Johansson und Kollegen fühlen sich in genau diesem Kreis wohl und sie können sich sicher sein, dass die Fans nicht wieder 665 Jahre auf ein neues gemeinsames Werk warten wollen.

Veröffentlichungstermin: 15.06.2009

Spielzeit: 43:32 Min.

Line-Up:
Kacper Rozanski: Vocals
Mike Wead: Gitarre
Simon Johansson: Gitarre
Jonaz Bülund: Bass
Tobhias Ljung: Drums

Guest Vocals:
Ronny Hemlin
Kristian Andrén
Matthias Ljung

Produziert von Fredrik Groth
Label: Vic Records

Homepage: http://bibleblack.se

MySpace: http://www.myspace.com/bibleblackofficial

Tracklist:
1. Leaving Shangri-la
2. Mourning becomes me
3. I am legion
4. The dark engine
5. Bleed
6. Stigma diaboli
7. Walk into light (liars parade)
8. The black swan epilogue

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