blank

BETZEFER: Down Low

Geniale Platte! Wer auch nur ein bisschen mit PANTERA anfangen kann, wird sie lieben!

Hammer! Aus dem absoluten Nichts kommt eine solch geniale Platte! Ich bin sicher nicht der einzige, der noch nie von dieser Band gehört hat, und dann das! Ein Meisterwerk abseits aktueller Trends und so merkwürdig das klingen mag, trotzdem einfach nur guter, alter Heavy Metal.

Kaum hat man sich daran gewöhnt, dass traditioneller Metal immer mit Schwert-Gefuchtel und merkwürdig hohen Stimmen zu tun hat, da kommen vier Jungs aus Israel umme Ecke und zeigen, dass es durchaus bewahrenswerte Traditionen gibt. Nämlich: Verdammt heavy Riffs, verdammt heavy Grooves und verdammt geiler Gesang! Kurzum, die Art Musik, wie sie PANTERA Mitte der Neunziger zum großen Übel meiner Nackenmuskeln zelebriert haben. Oder wie die Band es selber auf den Punkt bringt: Fuckin´Rock´n´Roll!

Und mit Rock´n´Roll hat diese Musik tatsächlich eine Menge zu tun. Der latente Heavy-Blues-Einfluss, der schon bei den Texanern stilprägend und einzigartig war, ist bei den Israelis wieder zur vollen Entfaltung gelangt. Hier wird weniger geprügelt oder gedroschen und schon gar nicht gesägt, es wird gerifft! Und ein geniales Riff jagt das andere! In Zeiten, in denen entweder im Tiefton-Bereich gebraten oder im Elchtod-Bereich jubiliert wird, ist es eine wahre Freude eine solch Akkord-lastige Platte zu hören. Natürlich werden auch von BETZEFER lediglich die alten Zutaten neu gemischt und aufbereitet, wirklich neues findet nicht statt, aber beim Bier stört das ja seit knapp 500 Jahren auch keinen Schwanz.

Der Einfluss der Texanischen Trendtöter ist die ganze Platte über deutlich zu spüren, manchmal ergänzt durch etwas MACHINE HEAD oder SEPULTURA. Trotzdem überzeugen die Energie und der Enthusiasmus, die diese Platte letztlich zu einem eigenständigen Werk machen.

Nebenbei stehen die musikalischen und songschreiberischen Fähigkeiten dieser jungen Band schon jetzt über dem Standard, den die meisten Newcomer und mittlerweile auch die eine oder andere der genannten Refenrenz-Bands einnehmen. Massive Härte, ohne den Groove zu vergessen, Melodie, ohne kitschig zu werden, Emotion und viel Herzblut. Alles dargeboten mit massiver Power.

Und als wäre das noch nicht genug, hat man mit Avital Tamir noch einen Sänger, der dem guten, alten Phil Anselmo nicht nur das Wasser, sondern auch den Whiskey reichen kann. Eigentlich kann er ihn sogar direkt selber trinken, denn wer so viel Kraft, Aggression und trotzdem Melodiösität in seiner Stimme vereint, braucht keine Vergleiche mehr zu scheuen.

In Zeiten in denen das Maß der Kreativität im Verschmelzen von Stockholm und Brooklyn gemessen wird und gar eine neue HAMMERFALL-Platte drohend am Horizont emporsteigt, ist diese Band genau das Stück Integrität und ehrliche Härte, das die Szenen heute braucht.

Eben Fuckin´ Rock´n´Roll. Nichts mehr und keinen Deut weniger.

Anspieltipp: der gnadenlos killende Groover Split.

Veröffentlichungstermin: 06.06.2005

Spielzeit: 37.34 Min.

Line-Up:
Avital Tamir – Vocals

Matan Cohen – Guitar

Rotem Inbar – Bass

Roey Berman – Drums

Produziert von Kris Belaen /Tue Madsen
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.betzefer.com

Tracklist:
1. Early Grave

2. Down Low

3. Fuckin´Rock´n´Roll

4. Under

5. Running Against

6. Brix

7. Mark

8. Split

9. 6´s & 7´s

10.Black inside

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner