BETHLEHEM: Profane Fetmilch lenzt elf krank [EP]

Krank und kuul. Düster Rock; aus der Psychatrie – für die Psychatrie. "This record is dedicated to the birds at the power plant" – na denn…

BETHLEHEM sind krank, und das im positiven Sinne. „This record is dedicated to the birds at the power plant“, heißt es da im Booklet, und alleine dieser Satz reicht mir, um diese Band zu mögen. Wo normale Menschen verstört den Kopf abwenden, beginnt für BETHLEHEM erst der Genuss. Kranke, teilweise unverständliche Texte sind die Spezialität dieser Band. Beispiel gefällig? „Wir sind totgebor´ne Kinder/Und ham die Nase voll/Wir schlitzen uns die Arme auf/Das finden wir ganz toll/Wenn gar ein Ding ermordet wird/in der Alexanderwelt/dann träumen wir vom Suizid/vom Tod der uns in Armen hält/Vom Tod der uns in seinen Armen hält“ (aus „Gar albern es uns totgebar“). Hier bieten sich dem Hörer nun drei Alternativen: 1. Das Ganze als geniale Kunst bezeichnen, 2. darüber lachen und als Partymucke gebrauchen oder 3. beides gleichzeitig. Ich habe mich für die dritte Variante entschieden, denn ganz schlüssig bin ich mir noch nicht, ob das nun Kunst ist oder schlichtweg Schwachsinn.

Verpackt werden diese Texte auf der vorliegenden 2-Track-MCD in relativ eingängigen Düster Rock, der aber eine wahrhaft „durche“, verrückte Atmosphäre ausstrahlt. Man findet Parallelen zu Gothic, aber auch zu Düster Punk à la FLIEHENDE STÜRME. „Profane Fetmilch lenzt elf krank“ (ein Titel, der meiner Meinung nach einfach nur Verwirrung erzeugen soll) ist also auch musikalisch recht interessant. Leider ist die Spielzeit selbst für eine MCD mit 9 Minuten viel zu kurz, und „Von bittersüssem Suizid“ war schon auf dem „To Magic…“-Sampler von Prophecy Productions drauf. Wen das nicht stört, bekommt einen guten Appetitanreger für das Full-Length-Album „Schatten aus der Alexanderwelt“ oder für die sonntägliche Messerschlitzorgie.

Spielzeit: 9:16 Min.
Label: Prophecy Productions

BETHLEHEM “Profane Fetmilch lenzt elf krank” Tracklist

1. Gar albern es uns totgebar
2. Von bittersüssem Suizid

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