BETHLEHEM: Bethlehem

Wenn ein 25-jähriges Bandjubiläum mit dem Blick zurück in die eigene musikalische Vergangenheit begangen wird…

Wenn sich eine Band nach 25-jährigem Bestehen dazu entschließt, ein Album nach sich selbst zu benennen, dann wird das schon seine Bedeutung haben. Bei BETHLEHEMs Bethlehem klingt es danach, als würde sich die Combo rund um Jürgen Bartsch auf ihre Anfänge zurückbesinnen. Nicht zuletzt deshalb ist vom Line-Up von Hexakosioihexekontahexaphobia kaum jemand mehr übrig geblieben. Anstatt dessen kehrte mit Stefan Wolz (IMPERIA) ein alter Bekannter zu den Drums zurück, an der Gitarre werkt fortan Ilya Karzov, der sich auch in den Songwriting-Prozess mit einschaltete, und mit Onielar (DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT) hüllten sich BETHLEHEM auch in ein neues, weit aggressiveres Stimmgewand.

Soweit die personelle Ausgangslage. Auch musikalisch machten BETHLEHEM einen Schnitt nach dem düster-romantischen Hexakosioihexekontahexaphobia. Davon zeugt auch gleich der harte Opener Fickselbomber Panzerplauze, der den kranken Black Metal von früheren Zeiten wieder belebt, ohne dabei die Melodie außer Acht zu lassen, als dass das Riffing an SARIOLA erinnert. Wem das noch nicht krank oder dramatisch genug ist, der wird mit Kalt´ Ritt in leicht faltiger Leere seine helle Freude haben, wo Onielar mit ihrer ausdrucksstarken und emotionalen Stimme den Track bestimmt. Noch kranker und verstörender ist da das düster schleppende Gängel Gängel Gang, wo sich Jürgen Bartsch auch lyrisch wieder mit einer Freitod-Metrik hervortut.

Generell hat das achte Album von BETHLEHEM eine neu gefundene Power, die der Band neues Leben einhaucht. Zwar gibt es auch den einen oder anderen (kompositorischen) Durchhänger, doch werden selbst schwächere Tracks wie Kynokephale Freuden im Sumpfleben oder Arg tot frohlockt kein Kind durch die sehr präsente Stimme von Onielar in Verbindung mit den Lyrics in eine dann doch interessante Sphäre gehievt. Somit eine spannende Black / Dark Metal-Scheibe, die dem Hörer eine unterhaltsame knappe Stunde beschert.

Veröffentlichungstermin: 02.12.2016

Spielzeit: 51:02 Min.

Line-Up:
Jürgen Bartsch – Bass & Keyboards
Stefan Wolz – Schlagzeug
Ilya Karzov – Guitars & Keyboards
Onielar (Yvonne Wilczynska) – Gesang

Produziert von Markus Stock (EMPYRIUM, THE VISION BLEAK) @ Klangschmiede Studio E, Mellrichstadt
Label: Prophecy Productions

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/bethlehemofficial

Tracklist:
1. Fickselbomber Panzerplauze
2. Kalt´ Ritt in leicht faltiger Leere
3. Kynokephale Freuden im Sumpfleben
4. Die Dunkelheit darbt
5. Gängel Gängel Gang
6. Arg tot frohlockt kein Kind
7. Verderbnisheilung in sterbend´ Mahr
8. Wahn schmiedet Sarg
9. Verdammnis straft gezügeltes Aas
10. Kein Mampf mit Kutzenzangen

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