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BENIGHTED: Identisick

Hier regiert der brutale Death Metal, gutturale und kreischende Vocals, massige Riffwände, abgefahrene Breaks, heftige Moshparts. Grenzen werden nicht gesetzt, sondern überschritten.

Irgendwo tief unten in dem Sumpf, den alle möglichen Metal meets Hardcore-Bands losgetreten haben, tummeln sich tausende gleichklingende Combos, die kein Mensch braucht, und versuchen sich durch den grauen Schlamm an das Tageslicht zu wühlen, um auch ein Stück Erfolg zu atmen. Für unseren heutigen Exkurs wollen wir aber zum Glück nichts dergleichen beachten, sondern uns noch tiefer durch den Bodensatz wühlen. Tiefer, immer tiefer, bis es wieder heiß wird. Dort in der niedersten Hölle, wo sich niemand dafür interessiert, wie die Sonne wohl aussieht, wie die Luft des Erfolgs wohl schmeckt. Dort haben sich Bands wie THE RED CHORD, ALL SHALL PERISH, JOB FOR A COWBOY oder MISERICORDIAM aus den zerschlagenen Resten der Mauern, die ihre Vorgänger eingerissen haben, und aus den Brettern, die viele der angesagten Bands vor ihren Köpfen haben, ein kleines Imperium gebaut. Hier unten regiert der brutale Death Metal, gutturale und kreischende Vocals, massige Riffwände, abgefahrene Breaks, heftige Moshparts. Grenzen werden nicht gesetzt, sondern überschritten. Dort unten wüten auch BENIGHTED, die sich inzwischen von ihren Black Metal-Einflüssen völlig verabschiedet haben. Zwischen den hohen Türmen und der Extremität von THE RED CHORD und den soliden Grundfesten und erdigen Breakdowns von ALL SHALL PERISH haben sich die Franzosen ihre eigene Festung gebaut. Aus massigen, riesigen Riff-Felsbrocken, die unbehauen, aber tonnenschwer an ihren Platz gerollt und dort befestigt wurden. Kompromisslos, wie ein Schaufelradbagger haben sich die Fünf in die Erde gefressen und offensichtlich beschlossen, dort zu bleiben. Mit brutalem, blastigem Death Metal, heftigen Moshparts, progressiven, technischen Anleihen, häufigen Breaks, gurgelndem und keifendem Gesang bohrt sich die Musik ins Gehör. Von ungestümen Blastparts und exakt gestanzten Grooves bis hin zu fast melodiösen Gitarrenleads, angedeutetem Gefrickel und hektischen Breaks benutzen BENIGHTED alle greifbaren Mittel, um die Zerstörung zu vollenden.

Identisick ist ein kantiges Stück moderne Bestialität geworden, nie zu vertrackt, sondern immer gut hörbar und geradeaus in die Fresse. Massig Ideen und überraschende Einsprengsel sorgen dafür, dass die Platte so schnell nicht langweilig wird und die druckvolle Produktion, die bizarren, aber interessanten Lyrics und das NAPALM DEATH-Cover Suffer The Children runden die Scheibe perfekt ab. Wer auf brutalen DeathCore oder die genannten Bands steht, sollte das neue Album der Franzosen auf keinen Fall verpassen, denn mit Identisick spielen BENIGHTED sicher ganz oben… äh unten mit.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 41:13 Min.

Line-Up:
Fred Fayolle – Drums

Liem N´Guyen – Guitars

Julien Truchan – Vocals

Olivier Gabriel – Guitars

Eric Lombard – Bass

Produziert von Adipocere Records und BENIGHTED
Label: Adipocere Records

Homepage: http://www.staybrutal.com

Tracklist:
01. Nemesis

02. Collapse

03. Identisick

04. Sex-Addicted

05. Mourning Affliction

06. The Twins

07. Ransack The Soul

08. Blind To The World

09. Spiritual Manslaughter

10. Iscarioth

11. Suffer The Children (NAPALM DEATH-Cover)

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