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BENEATH FLOWERS: To Dispel [Eigenproduktion]

Keinen Grund zur Verbannung bieten die Franken von BENEATH FLOWERS und liefern drei bemühte Songs der Kategorie Dark Progressive Death Metal ab.

Nachdem die aus dem Nürnberger Raum stammende Band BENEATH FLOWERS vor gut zwei Jahren mit First Steps In Light die ersten Schritte auf eine mäßig ausgeleuchtete Bühne machte, hüten wir uns lieber vor einer weiteren Assoziation zum EP-Titel. Denn zu verbannen (vgl. To Dispel) sind die fünf Mittzwanziger beileibe nicht aus dem deutschen Underground.

Die drei Tracks klingen zwar noch nicht gänzlich ausgereift, doch bilden sie eine solide Basis für ein weiteres An-Sich-Arbeiten. An ihrer Genre-Bezeichnung haben die Franken nichts verändert: nach wie vor schätzen sie es, als Dark Progressive Death Metal-Band bezeichnet zu werden, was sie in ihrer Musik mit schleppendem Tempo, einer Reihe von Melodiewechsel, tiefgestimmten Gitarren und großteils growlendem Gesang untermauern. Doch in mancherlei Hinsicht merkt man der Band doch noch ihre Makos an. So wirken ruhige, progressive Interludes wie in Bed To Worse bemüht, doch das begeisterte Aufhorchen ob einer bestimmten Stelle stellt sich leider nicht ein. Viel eher horcht man auf, wenn man diverse Melodien und Stimmungen diversen Referenzbands zuordnen kann. So erinnert der Auftakt zu Silent Accuse überaus stark an NOVEMBERS DOOM und auch die stilistische Nähe zu OPETH ist nicht abzustreiten. Allerdings muss man der Band zugute halten, dass sie sich an keine schwach besaiteten Bands anlehnt und somit eine gewisse Herausforderung annimmt. Verbesserungen gibt es hingegen noch an einigen Stellen. So gilt es für Stefan Banz seine Vocals im cleanen Bereich aussagekräftiger zur Geltung zu bringen; der Growl- und Kreischgesang sind hingegen schon ganz gut und kämen bei einer professionellen Produktion sicherlich stark rüber. Von der instrumentalen Seite wäre hingegen mehr Raffinesse im Spiel wünschenswert: ein paar mehr Breaks am Schlagzeug und den einen oder anderen unerwarteten, gerne auch etwas schrägen Ton bei den Gitarren und die Sache sieht schon wieder um einiges interessanter aus. Das leidige Thema der Eigenständigkeit lasse ich da einmal außen vor, da BENEATH FLOWERS durch ihren hierzulande nicht so häufigen Stilmix durchaus ansatzweise einen eigenen Weg eingeschlagen haben.

Um es nicht falsch zu verstehen, To Dispel versammelt drei gute Tracks, die das Potenzial der Band erahnen lassen – ja, und gerade deswegen soll Kritik geltend gemacht werden. Denn nur so können BENEATH FLOWERS einmal ein ganzes Album ins Rampenlicht stellen, das die Spannung durchgehend hochhalten kann.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 21:49 Min.

Line-Up:
Stefan Hummel – Guitars
Norman Theml – Bass
Stefan Banz – Vocals
Stefan Stock – Guitars
Thomas Hummel – Drums

Produziert von H.G. Schwarzmann @ Techno Logik Studios, Nürnberg; Mastering Bernd Friebe @ Tritone Studios, Hof
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.beneath-flowers.de

Tracklist:
1. Silent Accuse
2. Fall
3. Bed To Worse

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