BELCHING BEET: Out of Sight

Wird die Alt-Herren-Liga des Grindcore aufgemischt?

Die Stuttgarter BELCHING BEET spielen in derselben Liga wie DEPRESSION, AGATHOCLES und BLOOD, also der Alt-Herren-Liga. Trotz der geringeren Erfahrung von BELCHING BEET, immerhin handelt es sich mit Out of Sight nach einigen Splits und Demos um ihr Debütalbum, können sie mit einer ähnlichen Leistung bestechen, wie die anderen dreckigen Bastarde ihrer Generation. Die vier Stuttgarter spielen eher groovigen Grindcore, zwar hier und da durchsetzt von flottem Geblaste und netten Moshparts, aber so richtig Arsch treten will das krude Zeug nicht, dass hier aus den Boxen gekrochen kommt. BELCHING BEET sind einerseits sehr traditionell ausgerichtet, andererseits versuchen sie an ausgewählten Stellen mit einigen schrägen Einflüssen wie Noise-Elementen, Elektro-Beats, Punk und seltsamen Hintergrundgeräuschen für Abwechslung zu sorgen, aber im Endeffekt ist diese NAPALM DEATH-Hommage doch reichlich unspektakulär.

Einige coole Nummern haben sie trotz allem parat, das groovige No More ist ein schöner Einstieg in diese siebenundzwanzigminütige Scheibe, auch Übergott, Good Entertainment und Dying Universe haben ihre Qualitäten, vor allem da BELCHING BEET nichts Anspruchsvolles spielen, aber dafür umso beherzter reinhauen. Das Schlagzeugspiel, die Riffs und der wummernde Bass sind sehr solide, auch das tiefe Gegrunze in Abwechslung mit dem hysterischem Kreischen ist alles andere als schlecht. Als abschließendes Zuckerl ist auf Out of Sight eine Metalversion von Hasta Siempre Comandante zu hören, die schön in den Stil von BELCHING BEET eingearbeitet wurde. Dieses mit einem furchtbaren Wasserfarben-Cover ausgestattete, ordentlich produzierte Debütalbum wird dennoch sicherlich nicht zum Dauerbrenner werden, denn ähnlich wie die Texte voller Alltagsweisheiten, ist Out of Sight auch eine Platte, die sich aus dem sicheren Terrain nicht wirklich herauswagt. Wer den deutschen Grindcore-Underground unbedingt Hilfsleistungen zukommen lassen will, kann ja Peer Steinbrück spielen, alle anderen sollten lieber noch ein paar mal öfter Time Waits for No Slave rotieren lassen.

Veröffentlichungstermin: 24. Dezember 2008

Spielzeit: 27:13 Min.

Line-Up:
Vöhri – Vocals
Winni – Guitar
Bernd – Bass
Migge – Drums

Label: F.D.A. Rekotz

Homepage: http://www.belchingbeet.de

MySpace: http://www.myspace.com/belchingbeet

Tracklist:
1. No More
2. Feelings
3. Out of Sight
4. Übergott
5. Good Entertainment
6. W.P.D.
7. Dying Universe
8. Who Killed Kenny?
9. Meaning of Life
10. Like a Man
11. Hasta Siempre Comandante

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