BEHIND CLOSED DOORS: Behind Closed Doors

Dahindümpeln im Schatten von MESHUGGAH

Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, ist eine Binsenweisheit und dass studierte und renommierte Musiker nicht automatisch ein sagenhaftes Wunderwerk erschaffen können ist grausame Realität. BEHIND CLOSED DOORS heben sich als instrumentale Djent-Band zwar von ANIMALS AS LEADERS ab, aber folgen brav wie die Schafe den Spuren von MESHUGGAH, zelebrieren Polyrhythmik, die leider alles andere als innovativ ist. BEHIND CLOSED DOORS sind technisch gesehen zwar den meisten Konkurrenten im Polyrhythmus-Business meilenweit voraus, aber diesen Vorteil nutzen sie bisher nicht aus. Gitarrist Christoph Teuschel könnte vielleicht sämtliche MESHUGGAH-Songs problemlos nachspielen, aber daraus etwas Eigenes, Kreatives zu erschaffen klappt noch nicht so recht, auch trotz einiger gelungener Ansätze. Am Schlagzeug sitzt mit Matthias Landes, besser bekannt als DARK FORTRESS-Mitglied Seraph, einer der europaweit besten Schlagzeuger im Metal, aber auch dieser kann keine Akzente setzen. Jeder, der Ylem gehört hat weiß jedoch, zu welchen Leistungen dieser Schlagzeuger ansonsten fähig ist. Jazz-Bassist Fred Jacobsson hat mit seinen Basslinien, die wie von CYNIC, nur heftiger klingen noch die besten Einsätze auf diesem Debütalbum.

Und natürlich finden sich auch immer wieder ein paar Momente in der Musik, die ihren Reiz haben – genau dann, wenn es etwas jazziger und zur Erzeugung von Dynamik leise wird, beispielsweise in Miserere 2 Go, Redemption/Reflection und Re De Vour. Um den Karren aus dem Dreck zu ziehen reicht das aber freilich noch nicht. Live treten BEHIND CLOSED DOORS mit Visuals auf, die dem Ganzen sicherlich noch eine etwas andere, verstörende Note geben könnten, dies entzieht sich leider meiner Kenntnis, die DVD mit den Videos liegt meinem Rezensionsexemplar nicht bei. Einfach nur die Musik zu hören hingegen ist leider nichts Halbes und nichts Ganzes – dafür sind die Pfade zu ausgetreten, die Ideen zu konventionell und die Ausführung zu lieblos, mögen die Musiker noch so versiert und gewieft sein. Djent-Freunde und Liebhaber von kaltem, progressivem Tech-Metal können zwar gefahrlos einen Blick hinter diese verschlossenen Türen wagen, sollten aber nicht mit großen Überraschungen und Innovationen rechnen.

Veröffentlichungstermin: 31. Mai 2013

Spielzeit: 37:15 Min.

Line-Up:
Christoph Teuschel – Guitar
Fred Jacobsson – Bass
Matthias Landes – Drums

Label: FinestNoise

Homepage: http://www.behindcloseddoors-band.com/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/pages/behind-closed-doors/163069383739893

Tracklist:
1. The(y) Cut
2. The Secret Coronation Of The Self
3. Miserere 2 Go
4. Install Catharsis
5. L.C.D.M.
6. Repetition/Reflection
7. Re De Vour

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