blank

BARN BURNER: Bangers II: Scum Of The Earth

Der Soundtrack zur Vernichtung eines Augustiners.

Wow, BARN BURNER haben es geschafft, ein Artwork abzuliefern, das noch hässlicher ist, als das, was auf dem letztjährigem Bangers zu sehen war. Eine Steigerung in musikalischer Hinsicht gibt es allerdings nicht zu hören, viel mehr ist Bangers II: Scum Of The Earth eben ein typisches Sequel, die Zutaten des erfolgreichen ersten Teils werden aufgewärmt. Aber war Wayne´s World 2 etwa schlecht? War Tremors 2 schlecht? Und was ist mit Ghostbusters 2? Eben. Und so läuft es auch bei BARN BURNER, coole Riffs, mal thrashig im BISON B.C.-Stil, dann wieder KYUSSesk, glücklicherweise wieder mit ein paar IRON MAIDEN-Gitarrenleads versehen, dazu der versoffene, aber nicht wirklich raubeinige Gesang von Kevin Keegan, der durch den einen oder anderen Gastbeitrag ergänzt wird und die flotten Grooves, und fertig ist ein kurzweiliges Album, das durchaus seine Momente hat.

selten werden BARN BURNER etwas härter, gehen in Richtung alter METALLICA, thrashen eben bei Dark Side Of The Barn, Brother Fear und Skid Marks The Spot beherzt los, immer mit den Lippen an der Bong, einen tiefen Zug nehmend. So richtig relaxter Rock ist bei Keg Stand And Deliver, Crushing Defeat und Ghost Jam auch dabei. An epischen Songs versuchen sich die Kanadier auch erfolgreich, wie Gate Creeper und Quest For The Cube zeigen, aber richtig schön ist vor allem The Earth´s Crust, das tatsächlich in Richtung Punk und Crust abdriftet. Die zahlreichen, eingängigen Momente und die rohen Mitsing-Refrains sorgen in Verbindung mit den derben Elementen eben dafür, dass hier keine neue Stoner Band an der Arbeit ist, sondern junge Metaltypen, die sich aus den letzten dreißig bis vierzig Jahren das Beste rausziehen und auf Lunge rauchen. Das ist wie gemacht für die Bühne, aber auch bei einer Sommerlichen Autofahrt durch die City auf Mädchenfang wirkt das bestimmt gut – nur dass wohl kein Mädchen diesem Testosteronausstoß standhalten kann.

Neue Akzente setzen BARN BURNER mit Bangers II: Scum Of The Earth natürlich nicht, aber ihr zweites Album macht Spaß. Vor allem diejenigen, denen ihre Landsleute und Blutsbrüder BISON B.C. ein wenig zu düster sind, kommen hier auf ihre Kosten, in einer Liga mit den deutlich epischeren Chefs HIGH ON FIRE spielen BARN BURNER aber noch lange nicht, vielleicht wegen Kevin Keegans etwas zu bubenhaftem, nach frühen James Hetfield klingendem, Gesang. Immerhin ist das sehr authentisch gespielte und von Adrian Popovich erneut schön erdig produzierte Album ein Garant für eine kurzweilige Dreiviertelstunde. Ob die Rechnung dann noch ein drittes Mal aufgehen wird ist allerdings fraglich. Aber an die Zukunft denken BARN BURNER eh nicht – sie sind eine Band für den Moment. Und in eben dem Moment, da ein kaltes Augustiner seinen Kronkorken verliert, da legen BARN BURNER los. In Bayern sagt man nicht zu Unrecht: Da brennt die Hüttn.

Veröffentlichungstermin: 3. Juni 2011

Spielzeit: 41:51 Min.

Line-Up:
Kevin Keegan – Guitar/Vocals
Cameron Noakes – Guitar
Nick Ball – Bass
Taylor Freund – Drums

Produziert von Adrian Popovich
Label: Metal Blade Records
MySpace: http://www.myspace.com/theinfamousbarnburner

Tracklist:

1. Scum Of The Earth
2. Dark Side Of The Barn
3. Gate Creeper
4. Keg Stand And Deliver
5. The Earth´s Crust
6. Quest For The Cube
7. Brother Fear
8. Skid Masks The Spot
9. Crushing Defeat
10. Ghost Jam

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner