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BACKFIRE!: Change the Game

BACKFIRE! behaupten sich mit ihrem vierten Album an der Tabellenspitze der europäischen Hardcore-Liga. Sehr guter, oldschooliger Hardcore aus dem Land der Tomaten und Jap Stams…

Dass die Kollegen aus unserem grünen Nachbarland guten Hardcore zustande bringen wissen wir ja schon länger, aber mit BACKFIRE! haben sie wirklich ein besonders gutes Gewächs aus dem endlosen Gen-Pool ihrer formschönen Treibhäuser entlassen. Die vier Niederländer und Ajax Amsterdam-Fans haben mit ihrem vierten, standesgemäß in Brooklyn aufgenommenen Album Change The Game ein wunderbares, schwer kickendes, traditionelles, aber nicht zu oldschooliges Stück Musik geschaffen, das wirklich Spaß macht.
Im Fahrwasser von SLAPSHOT, AGNOSTIC FRONT und manchmal auch etwas alten BIOHAZARD haben diese Jungs seit ihrer Gründung 1994 ihren Platz gefunden und gehören zum besten, was das alte Europa zu bieten hat.
Dieses Album hat alles, was guter Hardcore braucht: agressives Geshoute, schnelle Parts, abwechselnd mit groovigen Parts, simple, aber etxrem effektive Gitarenriffs, schöne `Wir-brüllen-alle-zusammen´-Refrains, engagierte Texte und solides, auf den Punkt kommendes Songwriting.
All das findet sich in jedem Song, vom ersten bis zum letzten Ton. Kein Ausfall, keine Note zuviel. Der schnelle Beginn des genialen Openers Nothing left to prove, beweisen müssen sie eh nichts mehr, überführt in einen fantastischen Moshpart und zurück, dann ohne Atempause der zweite, gleich gute Track Can´t hold me down nach dem gleichen Muster, dann der langsamere Stampfer Where it ends, natürlich mit schnellem Mittelteil, und so weiter und so fort und man ist glücklich. Alles vorhanden.
Auch Gastauftritte der Legenden (Freddy Madball von, logisch, MADBALL bei Never let me Down und Billy Graziadei von BIOHAZARD bei Let it go). Man supportet sich ja schließlich gegenseitig.

Musikalische Innovationen sucht man hier vergebens, man wäre aber auch fast beleidigt, würde man welche finden. Trotzdem ist dieses Album keine Zeitreise und schon gar nicht retro, denn die Energie, mit der die Band ihre Songs rauskotzt, ist so frisch und wertvoll, wie Milch, die nie das Tageslicht gesehen hat (Ihr wisst ja, Vitaminschutz ist Kundenschutz…). Diese Musik lebt! Und wer BACKFIRE! schon live erlebt hat, weiß wovon ich spreche. Alle Anderen sollten das schleunigst nachholen…

BACKFIRE! schaffen es eben diese besondere Atmosphäre lebendig zu halten, die guten Hardcore ausmacht. Friendly violent Fun. Der Zwei-Meter-Typ, der dir im Circle-Pit den Ellbogen in die Rippen haut, um dir anschließend den Staub von der Jacke zu klopfen. …It´s a way of Life, it´s what hold us together, we´re all part of this, it will stay forever… singen sie in der obligatorischen Bandhymne What holds us together, und das stimmt.
Wen das jetzt irgendwie an HAMMERFALL erinnert, liegt da leider gar nicht so falsch. Natürlich ist auch dies Musik, die von Klischees lebt, sowohl optisch als auch musikalisch, die sich selber feiert, und eigentlich auch schon seit Jahren im Kreis dreht, aber im Gegensatz zu HAMMERFALL und Konsorten sagen mir diese Klischees zu. Geschmackssache. Klischees kann man nur lieben oder hassen und ich laufe halt lieber mit Baseballkappe rum, als mit Schwert und Fellhöschen.
Also, Leute, kaufen!
Und irgendwann gewinnt Ajax auch wieder die Champions League, aber erst nach Borussia Mönchengladbach (I want to believe…).
Frank Kuhnle

Spielzeit: 25.46 Min.

Line-Up:
Pat – Vocals
Wyb – Guitar
Frank – Bass
Igor – Drums

Produziert von Mike Dijan
Label: I scream records

Homepage: http//www.iscreamrecords.com/backfire.htm

Tracklist:
1.Nothing left to prove
2.Can´t hold me down
3.Where it ends
4.Never let me down
5.I believe in me
6.Let it go
7.Forever real ( SPUDMONSTERS Cover)
8.Take me home
9.Have mercy on me
10.T.M.A.
11.What holds us together

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