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BABY WOODROSE: Third Eye Surgery

Als Fan wünscht man sich BABY WOODROSE, die halt nach BABY WOODROSE klingen. Aber der angedrohte Space-Rock fügt sich dezent und stimmig ein in den eh sehr psychedelischen Sound der Dänen, das ging ja noch mal gut!

Gut so! Wo BABY WOODROSE drauf steht, da ist auch BABY WOODROSE drin! Da ändert sich auch beim neuen, mittlerweile sechsten Album nichts. Sofort weiß man, dass hier der Copenhagener Grandfather Of Psych am Werk ist. Und wie üblich gibt es dezente Änderungen zum Vorgänger, die immer doch wieder im unverkennbaren Sound des Dänen etwas vor dem Einerlei schützen. Ist das nun negativ gemeint? Nein, für einen Fan klingen BABY WOODROSE durchweg entzückend, wenn sie ihren typischen Sound zelebrieren. Wer bei Flower Power, Garage- und softem Stoner-Rock an Blumendünger für Steingartenpflanzen denkt, der interessiert sich für diesen Sound eh nicht, der so herrlich in den späten 60ern und frühen 70ern hängen geblieben ist.

Hier nun soll es also das Space Rock-Album des Trios sein. Aber ganz so weit wie die echten Space-Rocker aus der eigenen Heimat, den Nachbarn aus Schweden und natürlich den Dänisch-Schwedischen Gemeinschaftsprojekten wie dem ØRESUND SPACE COLLECTIVE fliegen Lorenzo Woodrose und seine Crew nicht. Nicht nur der Opener bietet typische BABY WOODROSE-Klänge. Hier und da wird es, auch mit Unterstützung einer Sitar, recht exotisch. Beim hippiesken Dandelion gibt es ein schönes Duett mit EMMA ACS,  Love Like A Flower ist der gewohnte Flower-Power-Love & Peace-Song, wie sie wohl nur aus den Copenhagener Black Tornado-Studios kommen können. Also doch nur ein weiteres typisches BABY WOODROSE-Album? Nicht ganz, teils geht es ungewohnt rau und kratzig zur Sache, die Gitarren werden stellenweise durch bis Anschlag aufgedrehte Fuzzpedale gejagt, und siehe da, hier und da gibt es doch ein paar Anleihen an den klassischen Space-Rock, der auch mal etwas an Woodrose´s anderen (Ex-)Bands DRAGONTEARS, SPIDS NØGENHAT und ON TRIAL erinnert. So bekommt der Titelsong doch mal eine Portion rumpelige HAWKWIND ab, oder es wird mal wild und wirr mit Keyboardgewabber und abgefahrenen Gitarrenklängen die Erde verlassen. Aber diese Momente sind eher ein weiterer Farbtupfer im gewohnten Sound der Band, ebenso wie die erwähnten knarzigen, lauten Sounds. Mir persönlich gefällt die Blümchenpflücker- und Lavalampenromantik der Dänen besser, davon findet man auf Third Eye Surgery nicht ganz so viel wie auf den älteren Alben, abgesehen vor allem vom sehr ruhigen Schlusstrack Honalee. Es ist sicher kein Fehler, dass BABY WOODROSE immer mal was Neues in ihren Hippie-Stoner-Garage-Rock packen, aber bitte nicht zu viel!

BABY WOODROSE bleibt sich selbst treu, packt dezente Neuerungen in den typischen Bandsound, die hier gut hinpassen, aber sich zukünftig nicht zu sehr breit machen sollten. Als Fan wünscht man sich BABY WOODROSE, die halt nach BABY WOODROSE klingen. Aber der angedrohte Space-Rock fügt sich dezent und stimmig ein in den eh sehr psychedelischen Sound der Dänen, das ging ja noch mal gut!

Ein nettes Video zum Duett-Song Dandelion gibt es auch schon.

Video bei vampster: BABY WOODROSE – Dandelion

Beim WDR kann man sich das Rockpalast-Konzert vom März 2010 anschauen.

 

Veröffentlichungstermin: 16.04.2012

Spielzeit: 37:55 Min.

Line-Up:
Lorenzo Woodrose – Vocals, Guitar, Keyboards
Mads Saaby – Guitar
Kaare Joensen – Bass
Hans Berg – Drums

Gäste:
Vicki Singh – Sitar
Emma Acs – Vocals

Produziert von Lorenzo Woodrose
Label: Bad Afro Records

Homepage: http://www.babywoodrose.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/pages/Baby-Woodrose/103795192992650

Tracklist:
1. Down To The Bottom
2. Waiting For The War
3. Dandelion
4. It´s Just A Ride
5. Bullshit Detector
6. Nothing Is Real
7. Love Like A Flower
8. Third Eye Surgery
9. Honalee

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