B.G.T.: The Inner Death [Eigenproduktion]

"The Inner Death" ist rundum eine nette Death Metal Scheibe geworden, die einfach zu konsumieren ist und sofort zündet, aber auf Dauer deutlich an Kraft verliert.

B.G.T. aus Norddeutschland nennen ihren Stil selbst Aggro-Death Metal. Was nach dem Einlegen der Scheibe aus den Boxen schallt, klingt auch recht ordentlich, aber auch nicht aggressiver als jede andere gute Death Metal-Band. Das in wenigen Tagen eingehämmerte Werk kann sich soundtechnisch sehen lassen, klingt transparent und macht Druck. B.G.T. setzen überwiegend auf direkte und schnörkellose Riffs, wie man sie von OBITUARY, SIX FEET UNDER oder BOLT THROWER kennt, wobei man an die Beispiele weder heranreicht, noch sich davon limitieren lässt. Eines sind B.G.T. gewiss nicht: Eine Kopie. Die Innovation höchstselbst sind sie aber ebenso wenig. Der fast durchweg im Midtempo vor sich hin trabende Death Metal orientiert sich vor allem an amerikanischen Vorbildern und stampft sich munter durch die gesamte Spielzeit. Experimenten ist der Fünfer aber dennoch keineswegs abgeneigt, nicht selten sind es sehr moderne Einflüsse, die The Inner Death eine frische Note verleihen.

Wer sich auf diese Scheibe einlässt findet sich knietief im Sumpf des Grooves wieder. SIX FEET UNDER haben hier besonders ihre Spuren hinterlassen, besonders deutlich bei Executor 05. Aber mit den Zehen stößt man unter der Wasseroberfläche immer wieder an andere Dinge an. Geschwindigkeitsanfälle, wie zum Beispiel bei Carnage kommen bei B.G.T. selten vor, der Großteil der Songs walzt sich eher zäh oder in oberem Midtempo seinen Weg ins Gehör. Der durch brutalen Hardcore wie MERAUDER oder THROWDOWN beeinflusste Groove ist dabei stets präsent und die mit moshigen Riffs versehenen Arrangements erinnern dabei teilweise an neuere KATAKLYSM. Sänger Börbel reizt seine angenehm raue Stimme in viele Richtungen aus, shoutet, keift, grummelt und grunzt als wäre Glen Benton persönlich hinter ihm her.

The Inner Death ist rundum eine nette Scheibe geworden, die einfach zu konsumieren ist und sofort zündet, aber auf Dauer deutlich an Kraft verliert. Die straighten Songs und der massige Groove überrollen einen nicht selten und machen das Hören des Rundlings zu einer kurzweiligen Angelegenheit. Die jederzeit kompromisslos nach vorne gehenden Songs sind zwar alle keine Hits, aber auch alles andere als schlecht. Wer auf wuchtigen, modernen Death Metal abfährt, der vor Groove und Mosh nicht zurückschreckt, sollte die Jungs aus Neumünster auf jeden Fall mal in den Schacht werfen. Mir persönlich fehlen aber einige prägnante Nummern, an die man sich auch nach dem Hören noch gerne erinnert. Momente, die Lust darauf machen, die Platte noch einmal hören zu wollen, sind auf The Inner Death nämlich ziemlich spärlich gesät. Statt pro Song mehrere ähnlich klingende Walzriffs aneinander zu schustern hätte man sich mehr auf gezielte Hooklines oder den einen oder anderen Chorus konzentrieren sollen. Dennoch haben B.G.T. sich mit ihrem ersten Lebenszeichen nach vielen Jahren ein starkes Zeichen gesetzt, für das der Daumen durchaus hochgeht.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 41:22 Min.

Line-Up:
Hermy – Bass

Heede – Drums

Börbel – Vocals

Meyer – Guitar

Brüggen – Guitar

Produziert von Pizzawaldi
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.bgtmetal.de

Email: 666@bgtmetal.de

Tracklist:
01. The Inner Death

02. Recompense

03. Scarred

04. Aggression Square

05. My Demons

06. Carnage

07. Only The Strong Survive

08. Executor 05

09. Irony

10. The Novel Of Hate

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