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AYREON: Loser [Maxi-CD]

In erster Linie für Sammler interessante Singleauskoppelung, aber keinesfalls unverzichtbar.

In den letzten Monaten konnte man sich veröffentlichungstechnisch als AYREON-Fan wahrlich nicht beschweren. Erst die hochwertige Vorab-Single Day Eleven: Love, dann The Human Equation und nun die Wiederveröffentlichung von The Universal Migrator und die vorliegende zweite Singleauskoppelung des aktuellen Werkes.

Loser ist dabei sicherlich eine sehr gute Wahl, ist es doch einer der kürzesten und eingängigsten Songs des Albums. Es handelt sich allerdings nicht um eine simple Single-Auskoppelung. Damit im Videoclip auch wirklich die Leute zu sehen sein werden, die auf der Single zu hören sind, hat man das Stück einfach noch einmal in anderer Besetzung als STAR ONE-Version eingespielt und dabei auch ein wenig gekürzt, um die Chancen auf Radio- und Video-Airplay zu erhöhen. Mit dabei sind also Peter Bink am Bass und Tastenzauberer Jost van den Broek. So sehr unterscheidet sich die vorliegende Version von der Originalfassung vom Album allerdings nicht. Noch immer besticht Loser durch die Kombination der folkloristischen Ohrwurmmelodie mit brachialen E-Gitarren, die wiederum in starkem Kontrast zu den hohen akustischen Gitarren stehen, die in der Strophe zum Einsatz kommen, sowie durch das Zusammenspiel von Mike Bakers cleanem Gesang und Devin Townsends perversem Gebrüll und Gekeife. Unterschiede gibt es hauptsächlich im Mittelteil, wo sich Arjen Lucassen und Joost van den Broek ein Gitarren/Keyboard-Duell liefern.

Das ALICE COOPER-Cover How You Gonna See Me Now ist dann aber, gerade im Vergleich zu den Coversongs auf der Day Eleven: Love-Single, eher schwach ausgefallen. Bis auf ein E-Gitarrensolo gibt es hier nur akustische Gitarren, Mike Baker ist allerdings nicht so ein Weltklassesänger wie Eric Clayton, der mit seiner emotionalen Darbietung dem DAVID BOWIE-Cover Space Oddity seinen Stempel aufdrückte.

Interessanter sind da schon die akustischen Interpretationen von zwei alten Klassikern, Into The Black Hole (live aufgenommen in Utrecht) und Castle Hall, beide mit Irene Jansen am Mikro. Zwar geht bei ersterem die majestätische, düstere Atmosphäre gänzlich verloren, doch hat diese Version, die zudem um einiges kürzer ausfällt, ihren ganz eigenen Reiz, denn die Gesangsleistung von Irene Jansen, deren Stimme ein wenig rauer und bluesiger ist als der ihrer Schwester, ist einfach ausgezeichnet, und es wird deutlich, dass AYREON-Songs auch mit minimalistischem Arrangement sehr gut funktionieren können.

Noch viel spannender ist allerdings Castle Hall, denn hier fällt ja der Dialoggesang von Barbar und Ritter weg. Irene Jansen macht ihre Sache jedoch auch hier hervorragend, wenn es auch etwas befremdlich klingt, wenn sie die ursprünglich vom Barbaren gesungene Textzeile the women I´ve raped, the men I´ve slain zum Besten gibt. Xena lässt grüßen…

Im Gegensatz zur ersten Single, die ja neben den starken Coverversionen auch zwei zu dem Zeitpunkt noch nicht veröffentlichte Albumtracks enthielt, muss man Loser nicht unbedingt haben. Allenfalls die interessanten Akustikversionen der alten Klassiker sind für Fans wirklich interessant. Einsteiger, die sich nicht gleich ein ganzes Album kaufen wollen, sind aber mit Day Eleven: Love sicherlich besser beraten. Die Single kommt übrigens wieder mit einem Freischaltcode, mit dem man bis zum 09. August exklusives Bonusmaterial herunterladen kann.

Veröffentlichungstermin: 26.07.2004

Spielzeit: 15:58 Min.

Line-Up:
Ed Warby – Drums

Peter Vink – Bass

Arjen Lucassen – all other instruments

Joost van den Broek – Keyboards (Track 1 und 3)

Robert Baba – Electric Violin (Track 1)

Jeroen Goosens – Didgeridoo (Track 1)

John McManus – Flute (Track 1)

Ewa Albering – Flute (Track 4)

Dewi Kersten – Cello (Track 4)

Mike Baker – Vocals (Track 1 und 2)

Devin Townsend – Vocals (Track 1)

Irene Jansen – Vocals (Track 3 und 4)

Produziert von Arjen Lucassen
Label: InsideOut Music

Hompage: http://www.ayreon.com

Tracklist:
1. Loser (Star One Version)

2. How You Gonna See Me Now (Acoustic Cover Version)

3. Into The Black Hole (Acoustic Live Version)

4. Castle Hall (Acoustic Version)

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